08.05.15

Verantwortung - und Erfolg, der meiner ist.


Mich beschäftigt, dass ich immer wieder erlebe, dass Menschen ihren persönlichen Erfolg nicht wirklich annehmen:

  • Ja, aber das ist ja nicht mein alleiniges Werk
  • Ich hatte Glück
  • Wenn die und der nicht gewesen wären
  • Mal sehen
  • Ich kann das so nicht annehmen
  • ... blablablubb

Vermutlich sind wir erzogen, Sieg, Ehre und Heldentum nicht anzunehmen, prägen uns seit 2000 Jahren Angststrategien der Obrigkeit und Kirche. Und so richtig klein hat uns nicht zuletzt der Protestantismus gemacht. Dazu für Deutschland geltend: 1000 Jahre unter unzähligen Heeren, also gewohnt, in Top-Down-Verhältnissen eben nur jenen Level auszufüllen, der einem vom Rang her zugestanden wird. Warum auch immer, es gibt viele Unternehmerpersönlichkeiten, denen es zwar höflich über die Lippen kommt und alle harmoniebedürftig bleiben, die aber SOWAS VON MASSIV MÜHE HABEN, den eigenen Erfolg anzunehmen, dass man schon ohnmächtig werden könnte.

Warum skizziere und notiere ich so ein 'Drama'? - Weil zwei kontraproduktive Dinge die Folge davon werden.

  1. Solche Menschen werden auch im Fall des Scheiterns eine ähnliche Form der Nicht-Annahme von Problemen, Entscheiden, Konsequenzen etc. anzeigen bzw. erkennbar werden lassen.
  2. Die Nicht-Annahme von ego-gelagerter Erfolgsakzeptanz im Sinn von: "Ich mag mich nun mal! - Basta, das ist Meins! *Party*" führt leider zu keiner Zielerreichung. Der Umsatz ist da, der Ertrag auch, sogar Aufträge - aber alles ist SINN'LOS, da eben von der Figur UnternehmerIn nicht angenommen. 
Und das ist mir ein zu wertvolles 'Paket', dass da nicht abgeholt wird. Träumt Ihr?

Es gibt eine Argumentation, die sozusagen zum Naturgesetz dafür wird, dass Erfolg und Scheitern, also das positive Resultat und das auch mögliche negative Resultat, mitnichten nicht angenommen werden kann, da es unwiderruflich mit der Person, mit mir oder dir, mit Ihm oder Ihr, verbunden ist:


Die zwei Prinzipien der Verantwortung (Managementtheorie)
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1 - Konservativer Ansatz für Verantwortung - nicht delegierbar! :

Ich bin für alles verantwortlich. Immer und in jeder Hinsicht. Alte Patrons sind mit solchem Selbstverständnis erlebbar - auch Militärköpfe und Leute in Notfallorganisationen oder auf U-Booten.


2 - Moderner Ansatz für Verantwortung - delegierbar! :


Ich bin fürs Ganze verantwortlich, aber nicht für alles.

Hier wird getrennt in Führungs- und Handlungsverantwortung. Der Teil Handlungsverantwortung kann per Management-by-Ansatz an die entsprechend unterstellte Ebene delegiert werden. Der Anteil Führungsverantwortung bleibt bei der Person / Team, welche gesetzlich mit Rang und Namen für das Unternehmen verantwortlich ist. Falls Sie mich nicht verstehen: Jene Namen, an welche Pfändungsankündigungen gelangen, bis hin zur Privatinsolvenz.


Konklusion:

Der konservative wie der moderne Ansatz, Verantwortung im Unternehmerkontext zu verstehen macht unwiderlegbar klar: Wenn "wir" erfolgreich sind, dann mag das für die Handlungsbereiche gelten (nicht alles). Was aber die Führung anbelangt, BIN ICH FÜRS GANZE VERANTWORTLICH. - Dieser Erfolg ist also meiner. Ich überweise damit das Erfolgspaket an namhaft DEINE Adresse, ich überweise den Erfolgsbetrag auf DEIN Konto - und du hast es anzunehmen und für dich auszuleben. Es ist DEINES.

Und nichts wünschen sich andere Menschen, die Angestellten, die Familie, die Nachbarn, Lieferanten und Partner wie Kunden, so sehr, als dass du erfolgreich bist, weil darin der Beweis liegt, dass er erreichbar ist. Egal, ob sich das dann durch eine Gratulation oder durch Neidbekenntnisse äussert.

Daher: Forget das Abwimmeln Deines Erfolges! Das ist purer Bullshit. Sei, wenn die Resultate es anzeigen, Unternehmerin und Unternehmer, denn du bist verantwortlich. Auch was jene Anteile und Momente betrifft, wenn du Erfolge schaffst.

Herzlich

Jona Jakob

consensus-coaching.com
Zürich Bern Frankfurt