23.02.14

Coach-Sein: Warum meine angebliche Zielgruppe nicht meine Kundschaft wird - oder wie doch.

Das vermeintliche 'Marketing' - oder: falsche Prämisse


Sind Sie in Marketing geschult? Wenigstens in ganz wenigen Stunden einer Ausbildung? Das Erste, was Sie dort vernehmen ist,
  • Der Kunde ist König
  • Marketing bedeutet Marktorientierung, was meint Bedürfnisorientierung
  • Welche Kunden werden Ihre Zielgruppe?
  • Für wen konzipieren Sie ihr Marktangebot (z.B. Coachingangebot per Website und Flyer)
  • Für wen gelten Ihre Preise, Ihr Standort, Ihre Infrastruktur und ihr Cooperate Design?
  • Wen sprechen Sie an, mit ihrem Business-Plan
Und kennen Sie dieses Gefühl, Ihren Flyer, Ihre "Pizza-Karte", wie ich sie gerne nennen, Ihre Website, nicht wirklich benennen zu können? Fühlen Sie, wie Ihnen noch die Haare zu Berge stehen, als Sie bloss drei Sachen in Worte fassen sollten: 
  1. Wie bezeichnen Sie Ihr Produkt / Angebot?
  2. Welches sind Ihre Kunden? - Benennen und beschreiben Sie!
  3. Welches sind Ihre Preise je Stunde, Termin, Halbtag, etc.?
Diese immense Unsicherheit, diese innerlich gefühlte Leere, sich etwas aus den Fingern zu saugen, irgendwie nicht wirklich zu fühlen, mit wem Sie innerlich in Kontakt stehen, im schlimmsten Fall haben Sie voll eines in den Magen geschlagen bekommen, als Sie - ohne Outing - wahrnehmen und gewahr werden mussten, dass Sie jene Aussage nicht einmal über sich selber machen könnten: 
  • Sie wüssten nicht, wer und wie Sie sind
  • Sie hätten keine Ahnung, was Sie bräuchten
  • Und erst Recht hätten Sie keine Idee, was Sie in diesem Fall für "Sowas" bezahlten möchten
Und was haben Sie Schlaumeier gemacht, als an jenem Workshopsamstag nach einem Marketingkonzept für die eigene Selbständigkeit gerungen wurde? Sie haben Ihren dämlich unreflektiven "Kopf" eingeschaltet, was bei genauerem Betrachten nicht wirklich der Fall gewesen sein konnte. Nein, was Sie taten, entsprach Primaten! Sie äfften nach - und schrieben hin, was an Bekanntem jeden besseren Manager-Bingo nahe kam:
  • Business-Coachinging / Motivations-Coaching / Schule des Lebens / Mental-Coaching / blablablubb
  • Berufstätige, Erwachsene, Menschen aus dem Raum einer Grossstadt, Generation-X, blablablubb...
  • 150.-- / 200.-- / 250.-- pro Stunde ... ebenfalls blablabubb...
Sie hatten, wenn Sie ehrlich gewesen sind, keine Ahnung, da Sie kein Gefühl und noch weniger eine Idee hatten, wie oder woher Sie diese Angaben begründen sollten. Sie hatten sich das schlicht aus den Fingern gesogen, waren im Workshop und im Umfeld der anderen Unwissenden halbwegs ordentlich, denn Sie hatten wenigstens etwas hingeschrieben, mit dem man weiterarbeiten konnte und der Workshopleiter hat mir Ihren fahlen Angaben euphorisch weitergemacht. Bravo. 

Last but not least ist ein Flyer entstanden, die Website wurde fertig und all-in-all präsentiert sich diese Auslage noch heute im guten, ordentlichen Mainstream aller anderen Angebote, die für Coachings im Markt angeboten werden. So macht das den Eindruck, Sie hätten nichts falsch gemacht. 

Nun haben Sie aber doch keine Kunden. Oder kaum. Oder zwar anfangs npch, aus dem nahen Umfeld, aber dann war doch irgendwann die Luft draussen. Es sind nun zwei Jahre vergangen und wenn man Sie fragt, wie es sich entwickelt, können Sie zwar noch ehrlich sagen: "Im Moment kaum oder schleppend," aber was Sie nicht beantworten können, ist, warum denn nicht. 


Coaching-Marketing bedarf des persönlichen Formates


Wenn ich Sie jetzt fragen würde, zu welchen Themen, Gedanken, Erfahrungen und neuen bzw. sich wandelnden Erkenntnissen haben Sie geschrieben, einen Blog geführt, Beiträge veröffentlicht und sich mit sich selber beschäftigt? Wenn ich Sie fragen würde, was Sie von sich selber noch mehr wissen, welche Krisen und Momente des Scheiterns, des Kämpfens, des sich Weiterentwickelns Sie in den letzten zwei Jahren publiziert haben, zumindest als Tagebuch für sich selber verfasst und ausgedrückt wurden, dann muss ich vermuten, Sie antworten mir mit "Zero". Ich bin an dieser Stelle ungnädig und meine Worte sind hier niemals fair sondern sie unterstellen und provozieren, dass Sie noch weniger von sich selber wissen, als je zuvor. Zwei Jahre seit Ausbildungsende nun "Coach", aber eigentlich keine Ahnung. Nicht wirklich. Sie wehren sich vielleicht noch mit diffusen Eindrücken und zögerlichen Outings in Supervisionen und irgendwas würde schon in Ihnen arbeiten und prozessieren, doch geschliffene, gereifte, ausgefeilte Antworten auf die Fragen Ihrer Daseins- und Angebotsberechtigung, die werden Sie mir wohl kaum liefern - schreibe ich jetzt einfach mal. Sonst frage ich Sie: "Wann haben Sie zuletzt einen solchen Beitrag geschrieben?"


Was bewirkt Ihre Formatlosigkeit? Was sind die Auswirkungen, verdrängten Bewusstwerdens?


Der erste Fehler, der gemacht wurde, war das Nachäffen des Marketingprozesses. Diese greifbare BWL-Theorie lässt sich in berühmten 6-Schritten so nett an einem Samstag im Workshop durchkauen und eigentlich begreift sie jedermann/-frau. Easy. 

Doch eine konkrete Universität, wie z.B. die Wirtschaftshochschule St. Gallen, eine Top-BWL-Uni, lebt seit ihrer Gründung von zwei Sätzen: 
  1. Tun wir die Dinge richtig? Und ...
  2. Tun wir die richtigen Dinge?
Diese beiden existentiellen Fragen reichen, um eine Uni über lange Jahre in ihrer Existenz wissenschaftlich auf Trab zu halten. Soweit, was eine Universität betrifft. Leider - so postuliere ich ich als Provokateur - ist Ihr innerer Schweinehund aber jener unemanzipierten Sozialisation (Erziehung) hin zum "ich-will-auch-mal-geliebt-werden" gefolgt, und so haben Sie an jenem Workshop dem Folgen-Prinzip des Lieb-haben-Menschen entsprochen und haben nur die Frage 1. beantwortet, nämlich wie oben in Angebot, Zielgruppe und Preise beschrieben. Sie hatten eine Aufgabe und die haben Sie befolgt. Das nenne ich in diesem Beitrag weiterhin 'Formatlosigkeit oder Nachäffen', da Sie nicht wirklich etwas geleistet haben, ausser folgen. Selber denken kann nicht wirklich stattgefunden haben, denn ich behaupte darüber hinaus, Sie wüssten über sich selber nicht wirklich Bescheid - also woher nehmen, wenn dann? Sie können schlicht nicht ausdrücken, wer und wie Sie sind. Was macht Sie aus? Haben Sie denn ein Profil? Sind Sie erkennbar und glaubwürdig deutlich? Oder sind Sie nur schön?


Welches ist nun der Prämissenfehler?


Wenn ich Sie an dieser Stelle vielleicht verärgert und höchst provoziert, aber immer noch trefflich anschreiben kann, dann sind Sie vermutlich folgendem Denkfehler, folgendem verpassen einer korrekten Prämisse aufgesessen: 

Marketingorientierung oder Bedürfnisorientierung, wie es die BWL 'denkt' und 'versteht', beinhaltet die klare Vorstellung, "wir ziehen hin zum Kunden / wir bearbeiten den Markt / wir gewinnen Marktanteile / wir führen Krieg und annektieren ganze Positionen". Dem Gedanke inhärent ist eine aggressive Vorwärtsbewegung rein in den Markt, strategisch, operativ und taktisch, ran an den Kunden und weg mit der Konkurrenz. Wo ist mein Share of Income dieses Berufstätigen, dieses Angestellten, Erwachsenen und Menschen. "Kauf - Du Arsch" befahl es diesen Monat das Business-Magazin 'brand eins' - um es klar auszudrücken. 

Und nun bitte STOPP!


Wenn Coaching Hilfe zur Selbsthilfe ist und bleibt, und es kein Praktizieren oder ein Trainieren wird, kann und darf Coaching nicht direktiv an den Mann bzw. die Frau gebracht werden. Wer das tut, zerstört den Coachingprozess von Beginn weg, weil er/sie damit den Kunden an die Hand nehmen würde. NO WAY!!! Man kann Coaching und Coachingkunden nicht akquirieren, jedenfalls nicht mit der Vorstellung und Dynamik, wie es übliches Marketing der kopflastigen Pragmatiker und Haudegen vorsieht. Das wäre gänzlich falsch verstanden und bleibt daher ohne jeden mittelfristigen Erfolg. 


Wie kann es dann gehen? Was kann eine echte Wirkung entfalten, um Kunden zu gewinnen?


Als ich mich vor über 10 Jahren für den Start zur Ausbildung zum Gesprächsberater (PCA; Carl R. Rogers) anmeldete, hatte ich mich bei dem Trainerpaar vorzustellen. Und ich werde es nicht vergessen - mir wurden folgende Fragen gestellt: 
  • Was ist dein Menschenbild? 
  • Was ist dein Weltbild?
Ich habe keine Ahnung mehr, was ich damals zur Antwort gab. Ich muss etwas gewuselt und gestaggelt haben, anders kann ich es mir nicht vorstellen. Was blieb, waren die beiden Fragen, die mich heute mehr beschäftigen, als damals. Das 'Stellen' der beiden Fragen ist eine Aufgabe, ein Kampf, ein Ringen und Arbeit, richtig viel Arbeit. Und die findet auch kein Ende. Die Antworten auf diese beiden Fragen sind sich endlos abzuringen, jeweils am Punkt, wo man selber im Leben stehen kann. Und es reicht in keiner Weise, auch wenn es ein Anfang sein mag, nur diffus in sich hierzu etwas zu spüren oder es doch gut zu meinen. Das ist blanker Unfug. Die Antworten sind zu geben. Sie sind in Druckreife zu bringen. Sie sind niederzuschreiben, immer und immer wieder ... 
  • Was ist mein Menschenbild? 
  • Was ist mein Weltbild? 
  • Wie erkenne ich mich? 
  • Wer und wie ist mein inneres Ich?
  • Wie weit bin ich und wie weit kann ich schon sein?
  • Wo bin ich Ich? 
  • Und was gehört nicht zu mir? 
Stellen Sie sich vor, Sie hätten in sich einige oder viele farbene runde Flächen oder Blasen. Und jede solche Blase stünde für eine Sache, die Sie mehr oder weniger ausmacht. Da wären zum Beispiel 

Starke Blasen
  • Ich mag Menschen
  • Ich habe kaum Vorbehalte
  • Mir ist nichts fremd
  • Ich kenne kaum Ekel
  • Ich bin bereit, anzunehmen
Mittlere Blasen
  • Meine Ordentlichkeit
  • Meine Tüchtigkeit
  • Meine Gläubigkeit
  • Meine Verbundenheit
(starke) Schwache Blasen
  • Ich verstehe das andere Geschlecht wenig
  • Musik nervt mich sofort
  • Ich finde es nicht gut, wenn Bankmenschen einfach nur Kohle machen
  • Ich gehe materiellen Dingen eher aus dem Weg
Und jetzt frage ich Sie: 
  • Was glauben Sie, macht Sie aus? 
  • Und wer nun, glauben Sie, wird Ihre Kundschaft und wer nicht? 
  • Kann es sein, das Ihre Zielgruppe nicht dem Markt oder Ihrem Kopf entspringen sollte, sondern Ihrem Wesen nach?
  • Kann es sein, dass Sie Ihr Wesen noch suchen und ausformulieren müssen?
  • Kann es sein, dass Ihre Stimmigkeit, Ihre Kongruenz, Ihre Authentizität zu mehr eigener Autonomie führen, ...
  • Und dass diese Autonomie als Stärke, Sicherheit, Vertrauen und Annahme durch Ihre Kundinnen und Kunden wahrgenommen wird, weil die sich in selber Sache, Anliegen und Qualität von Leben fühlen (obwohl sie es vielleicht auch noch nicht geklärt haben - aber unterbewusst findet man sich in einer gegenseitigen Stimmigkeit). 


Weiss ich, wie ich bin, spüre ich, was ich von mir halte - damit "ent'spreche" ich potentieller Klientel. 

Ihre innere Karte, Ihre innere Bewusstmachung und Ausformulierung, immer und immer wieder, bestimmt die mE einzige Energie, welche zwischen Ihnen und potentiellen Menschen, die Kunden werden können, ob sich eine Bande bildet, so wie man es früher nannte, eine Bruderschaft im Geiste. Und wenn Sie jetzt den Kopf schütteln, dann stellen Sie sich einen eingeschworenen Zahlenmenschen vor, diesen grauen Wichtel in seinem abgeschlossenen Büro, der Ihr Unternehmen kontrolliert - der aber mit Leib und Seele dabei ist und der in sich überzeugt ist, eine gute Sache zu machen ... ob Sie wollen oder nicht, Sie haben genau diesen Typen für diese Aufgabe gebuch und bestellt und sie glauben nicht nur seinen Auswertungen, Sie bezahlen ihn auch ohne jedes Murren, denn wenn er Recht hat, hat er Recht. Er weiss es. Er weiss von sich, dass er mit Zahlen kann. Das ist seine Passion. 

Und nun möchte ich von Ihnen wissen, wer Sie sind und was Sie können? Wo brennen Sie und wovon können Sie gleich die Finger lassen? Bluten Sie für Tiere oder Kinder, was zum Kuckuck bieten Sie sich mit Burn-out an? 

Ich weiss, ich schreibe hier provozierend und unterstellend. Und ich habe keinen Auftrag, Sie oder sonst wen zu wecken oder zu beeinflussen. Machen Sie es so, wie Sie es für sich für richtig halten. 

Es aber für sich "so" zu mache, wie man "es für sich für richtig hält" - genau das sollten Sie tun. Was genau ist denn für Sie "das Richtige"? Was ist "es"? Wer ist "für Sie"? Antworten Sie! Jetzt!

Im Februar 2014 wurde ich in selber Woche in XING zwei Mal mit Momenten und Aussagen konfrontiert, die mich dahin entscheiden liessen, mich 'zur Sache' auszudrücken - nach diesen beiden Texten spürte ich, das bin ich - ich will (im Moment) nicht anders sein. Wer genau dort hin will, wird meine Kundschaft sein (mögen) - alle anderen werden an mir vorbeigehen, für den Moment. 

Gedankenniederschrift I: 
Last but not least bin ich nach all den Jahren nicht sicher, ob mich das 'Geleistete / Gelernte / Gesammelte' eines Menschen so sehr beeindruckt, was wo überall gelesen, gelernt, abgeschlossen, bereist oder sonst wie abgerackert wurde, um es ausweisen zu können, was dann gerne getan wird und für mich eher "immer noch einem ansozialisierten Erziehungsanspruch" gerecht werden muss.

Genau betrachtet könnte ein Mensch bei einem inneren Wachsen gemäss der humanistischen Psychologie genau so gut mit einer einzigen Reise einen stilleren aber nicht minder souveränen Weg gefunden haben, nämlich den Weg zu seinem inneren Ich und dessen Entwicklung hin zur Kongruenz seiner Persönlichkeit (Individuation), so dass dieser bewusst lebt, in Empathie wie Selbstempathie, und dabei keine grossen Aufzählungen oder sonst Ausweise belegen wird, ohne dabei an Kenntnis, Kompetenz, Grösse oder Fähigkeit zu verlieren.

Jona Jakob, Feb 2014


Gedankenniederschrift II:
Ich wurde in diesen Tagen per Nachricht gefragt:

...was bedeutet es überhaupt ... Mensch zu sein?
Ich meine nicht, eine Antwort darauf zu "wissen" oder zu "haben" - was ich meine, ist, dass man sich dieser Antwort immer und immer wieder stellen sollte, es versuchen und so zumindest ein Bild von sich selber zu gewinnen - ich schrieb im Feb 2014:

Lieber K.

ME eine schöne Frage und zu selten gestellt.

Ich fand in diesen Tagen viel Antwort in einem Vortrag, was denn die Humanistische Psychologie auf diese Frage für Antworten hat. Damit kann ich gut leben. Man ist dann Mensch, nie ganz, aber stets werdend. Und man ist zu 50% seines Schmiedes Glück, wobei nicht jeder Schmied Glück haben muss. Und die anderen 50% sind Widerfahrnis, Schicksal, Aufgabe und demütiges Ertragen.

Diese Ganzheit an Schönem und Glücklichem, bewusst gepaart mit meiner Unzulänglichkeit, meinem Schmerz, der Sehnsucht und Melancholie aus Bürde, Scheitern und Widerfahrnis - das ist ein Bild, welches ich leben und vertreten mag, wenn ich mich frage, was es bedeutet, Mensch zu sein.

Ob andere anderes sehen, kann und vermag ich dabei offen zu lassen.

Oder was würdet ihr antworten?

Das Ich in dir bestimmt deine Kontakte - Frag nach dir, wenn du dich nicht kennst, suche dich, drücke dich aus, schreib!


Deine Werte, deine Ziele, deine Anliegen und Haltungen - das Ich in dir bestimmt deine Kontakte. Schreib dich nieder, denn dann drückst du dich damit aus, wie es die Worte sagen, sich 'ausdrücken'. Dann findest du die Ströme und das Gute kommt dir auf halbem Weg entgegen. 

Doch bitte machen Sie nun nicht folgenden Fehler: Suchen Sie so sehr Sie können, wer Sie sind und wie Sie sind. Doch werden Sie danach nicht zum ÜberzeugungstäterIn! Sie müssen nur vor sich selber wissen, wer und wie Sie sind - Sie dürfen diese Werte und eigenen Anliegen nun niemandem 'verkaufen / vermitteln / andrehen', ansonsten es kein Coaching mehr ist. Es wäre dann Unterrichten, Trainieren, Ausbilden, Informieren oder Beraten - aber es wäre kein Coaching mehr. Vertrauen Sie! Je stärker Sie wissen und sich gut fühlen, wie Sie sind, kommen Menschen ganz von alleine auf Sie zu, Sie deutlich spürend und wahrnehmend, als "so" und "so" und Ihnen mitteilend, dass Sie zu Ihnen kommen wollen, weil Ihr Wesen, so wie sie sind, ihnen entsprechen würden. Damit ich aber jemandem ent'sprechen kann (meine Wirkung auf andere), muss ich mich erst einmal aus'drücken. Ansonsten bleibe ich unerkennbar. Das verunsichert nicht nur potentielle Kunden, die nicht wissen, was sie von Ihnen halten können - das verunsichert ganz besonders Sie selbst, weil Sie selber nicht wissen, was Sie von sich halten. 

Go ahed! - Herzlich

Jona Jakob

consensus-coaching.com
Zürich und Frankfurt 


10.02.14

Wie beginne ich mein Coaching korrekt? Wann verstehe ich 'Coaching als Methode' richtig?

Wofür reden wir von 'Coaching'?


Ein Coaching zu erfahren, ist eine wunderbar positive Entwicklung, die einem nicht verloren geht, sondern aus der Sie den Rest des Lebens einen Gewinn ziehen, ob dort verbleibend, oder weitere Schritte mit dieser "Technik und Methode" machend. Dabei ist es mE wichtig, fortwährend im 'richtigen Verfahren' zu verbleiben, so dass ich das Anliegen hatte, diesen Beitrag zur Klärung zu verfassen. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Interesse. (JJ)

"Mit dieser Technik und Methode" sagt aber auch gleich, dass im Allgemeinen zu viel vom 'Coaching und den Coaches' geredet und gedeutelt wird - und dabei geht es gar nicht um Coaching, weil das nur das Mittel zum Zweck bleibt, sondern es geht um

  • Es geht um eine geklärte Ausgangslage (IST-Situation)
  • Es geht um Ihr Selbst- und Fremdbild
  • Es geht um Ihre Stärken und Schwächen, Potentiale und Handlungsfelder
  • Es geht um Ihre bisherige, vielleicht verlorene Orientierung und die Neuorientierung
  • Es geht um Ihre Ziele und Etappen (SOLL-Zustand)
  • Es geht darum, was Sie von sich wissen und wie Sie sich diese Selbstkenntnis bewusst machen
  • Es geht darum, wie Sie Ihre Art und Weise im Kontakt mit anderen einbringen
  • Es geht darum, wie Sie Ihr Verhalten kennen und verstehen
  • Es geht darum, dass Sie an Sozialkompetenz gewinnen
  • Es geht um den Zugang zu Ihren Gefühlen 
  • Es geht um Ihre Bedürfnisse und um Ihre Motivationen
  • Es geht um bewusste Gestaltung Ihres Lebens
Und nicht alles, was Sie selber meinen zu erkennen und zu kennen, ist für andere so, wie die das von Ihnen erleben (müssen). Selbst für Sie selber kann eine Wahrnehmung Ihrer Anliegen im Aussen klar erscheinen und Sie dann innerlich 'täuschen', weil Sie vielleicht wenig Zugang zu Ihrem Inneren haben. 

Ich frage eingangs "Wofür reden wir von 'Coaching'?" Es geht dabei eben nicht um diese Technik und Methode, sondern es geht um Sie. 'Coaching' ist dabei ein Mittel, mit dem Sie sich während Ihrer Veränderung und Entwicklung stärken, so dass Sie durch diesen Prozess des Miteinanders mit einer besseren Situation leben, arbeiten und handeln. DAS ist das Wunderbare. 


Wie wirkt die Technik und Methode 'Coaching'?


Hier müssen Sie umdenken: Coaching ist Hilfe zur Selbsthilfe. Alles andere ist nicht wirklich Coaching. Es ist dann vielleicht Therapie, Hilfe, Beratung, Anwendung, Schulung oder Training. Nur in dem Moment, wo der Prozess 'Hilfe zur Selbsthilfe' läuft, ist es Coaching. Und jetzt raten Sie, wer da die Arbeit zu leisten hat? Sie! Sie haben das Zepter in der Hand, Sie verändern sich. Sie entwickeln sich. - Und das ist der krasse Umdenkprozess gegenüber den meisten bezahlten Dienstleistungen, wo wenn Sie zahlen, Sie bedient werden. 

Das bedeutet: Ob vor Coachingbeginn (Auftrag), ob während des Coachings oder nach dem Coaching, ist es an Ihnen, sich selber aus der Situation zu helfen. Sie werden nur dann ein guter und erfolgreicher Cochee (Fachbezeichnung für Kunden, die in einem Coachingprozess stehen), wenn:

  • wenn Sie sich bewusst machen, was Ihnen fehlt oder was Sie erreichen bzw. verändern möchten
  • wenn Sie sich für einen Prozess entscheiden, bei dem Sie an sich arbeiten mögen
  • wenn Sie anrufen und sich für ein Coaching interessieren (ist bis dahin ohne Kosten)
  • wenn Sie bereits definiert haben, warum oder wofür Sie mit dem Coach Kontakt aufnehmen
  • wenn Sie Ihre Ziele benennen, selbst wenn die lauten: Ich möchte neue Ziele finden
  • wenn Sie sich damit befassen, warum Ihre Lage so ist und wie sie diese verändern möchten
  • wenn Sie Gefühle und Bedürfnisse äussern, Ihre Motivation checken, Anregungen einbringen
  • wenn Sie Ideen und Visionen haben, Ziele und Meilensteine, Fragen und Erkenntnisse
  • wenn Sie über sich nachdenken mögen (Reflexion) und Berichte oder ein Tagebuch schreiben
  • wenn Sie zum nächsten Termin mit neuen Regungen, Gedanken, Vorschlägen und Taten kommen


Warum dann doch noch einen Coach?


Wenn Sie das alles könnten oder können, warum sollten Sie nun noch einen Coach  beauftragen? Weil Sie sich zu grösseren Anteilen nicht selber sehen noch erfassen können. Das kann ein anderer Mensch auch nicht ganz, ob nun Therapeut, Coach oder Elternteil. Niemand wird den anderen je ganz verstehen. Dennoch ist es wissenschaftlich belegt, dass wir uns zur Hauptsache 'durch andere' entwickeln, weil sie uns einen Spiegel vorhalten können, weil Sie Dinge 'sehen', die man an sich selber nicht wahrnehmen vermag und weil sie einem Antwort geben, ob als Bewertung (Schulnote), Fingerzeig (Erziehung), Feedback (Entwicklung) und last but not least Akzeptanz, Anerkennung und Liebe (Beziehungen).

Warum dann immer noch einen Therapeuten oder Coach? 
Warum reichen die Lehren der elterlichen Erziehung nicht (1)?
Warum genügen die Schulen und Berufsabschlüsse (2), ja vielleicht das Militär (3) nicht?

Die sind unbestritten richtig und wichtig. Doch haben Sie alle (1, 2, 3) eine Ausrichtung, nämlich jene, dass Sie sich "so" werden (direktiv), dass Sie ins Leben passen, im Beruf bestehen und fürs Vaterland gehorchen. Alle drei Lehren sind 'Sozialisationen' (siehe Wiki).

Der Prozess der 'Hilfe zur Selbsthilfe' hingegen sagt in seiner Wortfolge zwei Dinge, wer genau hinschaut:

  • Dieser Prozess stärkt meine Selbstwerdung (Individuation) zu einem autonomen, zufriedenen Selbst.
  • Da ich in diesem Prozess 'mein Ich' verändere, 'müsste' dieser weitgehend 'nicht-direktiv' sein.

Daraus lässt sich ableiten


  • Behalte ich dies im Auge und arbeite danach, wird mein Coaching ein Coaching und damit eine Veränderung und Entwicklung meines Selbst, basierend auf eigens gewonnenen Erkenntnissen und einem hervorgearbeiteten Bewusstsein. Ich gewinne mein Selbst'Bewusstsein und mein Selbstgefühl. Ich erlange mehr Selbstkompetenz und optimiere damit meine Sozialkompetenz bis hin zu Leadership.


Was?


Abschliessend geht es darum, beim zeitlichen und finanziellen Aufwand den spürbaren und eigenen Erfolg empfinden zu können. Das liegt - das darf ich Ihnen aus der konkreten Praxis bestätigen - ganz besonders an Ihnen selbst. Sie müssen sich bewusst werden, und das bedeutet, Sie haben die Arbeit. Der Coach hingegen hat die Aufgabe, Sie dabei ankommen zu lassen, so dass Sie ohne Angst und möglichst bewertungsfrei auf sich blicken können. Der Coach gibt Raum, Resonanz, Zeichen und macht Angebote, die Sie prüfen können. Er exploriert mit Ihnen Ihren inneren Garten und lässt sich zeigen, wovon vielleicht nicht einmal Sie selber je gesprochen haben oder hinblickten. Ein Coach ist kein Freund, keine Mutti oder Sänftenträger - Coaching ist das von Ihnen bewusst gewählte Mittel, mit dem Sie besser und optimal zu sich gelangen wollen, um mit einem besseren Fühlen und Verstehen Ihrer Persönlichkeit das eigene Leben, die Liebe und Arbeit gestalten und steuern zu können. Mein Vater schrieb mir, als ich 18 wurde: 


"Man muss sehr wach sein, um träumen zu können." 
- Hans Willi Klaus Jakob


Jona Jakob, 51 / Bild: (c) bei Jona Jakob, privat
Eigentlich müssten Sie mit der Selbstarbeit schon begonnen haben, wenn Sie mit mir zum ersten Mal in Kontakt treten, per eMail oder Anruf. 

Ich hoffe, dieser Beitrag vermag es, Sie für ein Coaching in jene Position und Ausgangslage zu begleiten, die Sie korrekterweise 'brauchen', damit Ihre Investition von Beginn weg ideal und optimal für Sie zu 'arbeiten' beginnt. Dieser kleine Schritt, zum Beispiel, ist meine Möglichkeit, Ihnen einen Input anzubieten. Entscheiden tun Sie nun selber ... 

Wenn Sie nun fragen, aus welcher 'Ecke' mein Verständnis für meine Aufgabe kommt, dann lautet die Antwort: Übergeordnet aus dem Feld der Humanistischen Psychologie und im Spezifischen aus dem Nicht-direktiven, personenzentrierten Ansatz nach Carl R. Rogers. 

Ich wünsche Ihnen einen guten Start.

Jona Jakob

consensus-coaching.com
Zürich Bern Frankfurt