27.11.19

Die Idee von der 'Coach Master Class'

Für mich gibt es den Gedanken eines Lehrgangs für eine Art Master-Class nicht. Das mag es geben, da verkaufsmäßig interessant, aber warum sollte aus einem miesen Koch ein 'Chef' werden, bloß weil der nochmals etwas die Kursbank drückt? Selbst für eine Meisterprüfung im Handwerk sind Zulassungsbedingungen ein Muss, um in einer solchen Meister-Klasse teilnehmen und zur Abschlussprüfung antreten zu dürfen.

Hingegen ist meine Vorstellung einer Master-Class eher derart gestaltet, als dass sich ausgewiesene, erfahrene und marktfähige also praxisbewanderte Coaches treffen und in der Begegnung sich still und leise fortentwickeln.

Eine solche Klasse der Meister bräuchte eventuell nicht einmal einen Oberzampano, wobei: jemand müsste ja einladen und den Rahmen gestalten. Aber ein eigens getragenes Treffen an einer ordentlichen Location wäre mir durchaus vorstellbar. Man kommt her, weil man sich gerufen fühlt, weiß aber noch lange nicht, womit man konfrontiert wird.

Der Prozess bzw die Tage wäre nicht neuen Methoden oder Tools zu verschenken, sondern konkret und einzig der Hermeneutik: dem, was Gadamer in 'Wahrheit und Methode' das Phaenomen des Verstehens bezeichnet:


Ich zitiere aus Wikipedia: Hermeneutik
==============================
Eine hermeneutische Regel ist, das Ganze aus dem Einzelnen und das Einzelne aus dem Ganzen zu verstehen. Die Bewegung des Verstehens läuft von einem zum anderen und wieder zurück, wobei das Verständnis von beidem erweitert wird (hermeneutischer Zirkel).


Etwas zu verstehen bedeutet, einem Text, Gesprächspartner oder Kunstwerk mit einer konkreten Erwartung entgegenzutreten und diese dann während des Eindringens in den Sinn des Gegenübers beständig zu revidieren. Diese Erwartung ist eine Vormeinung oder auch ein Vorurteil zum jeweiligen Thema. Zum Verständnis des Gegenübers genügt es nicht, dessen Sinn in die eigene Vormeinung zu integrieren. Vielmehr muss man den Willen aufbringen, die eigene Vormeinung auf Geltung und Herkunft zu überprüfen und in Bezug zum Sinn des Gegenübers zu setzen. Daraus erwächst eine die eigene Vormeinung und den Sinn des Gegenübers umfassende Wahrheit im Sinne einer Horizonterweiterung.
(Ende Zitat)

Ich verweise auf den Beitrag von Dr. Stephan Daniel Richter im Buch: Qualität im Coaching / Springer Verlag, Seite 143 - 152 "Einmal verstehen bitte!" - Coaching und Hermeneutik.

Auch ist die von Dr. Jürgen Kriz (Osnabrück) entworfene Personzentrierte Systemtheorie eine solche Konzeption, dem Verstehen mehr bewussten Boden zu schenken.



Da sehr viel von dem, was in einer erfahrenen Master-Class zu besprechen wäre, aus der Praxis stammt und diese zumindest zweigeteilt sich darstellt, wären neben

a) Themen aus Coachingprozessen und -krisen bzw. -erfolgen

besonders auch

b) Themen der Geschäftsgestaltung zu besprechen: Verträge, Preise, Konditionen, Digitalisierung, Marketing, Multiplikation, etc. sowie ganz persönliches aus der eigenen Solo-Arbeit.

Für mich müsste es so sein, dass nach den ersten 2-3 Fragen mindestens zwei Teilnehmende aufstehen und gehen würden, mit der Bemerkung: "So weit bin ich noch nicht. Ich kann hier nicht mithalten." Eine ordentliche Master-Class wäre eine Berufung, kein buch- und kaufbares Produkt. Die Klasse könnte zeitweilig aus einem einzigen Teilnehmenden (m/w/d) bestehen. Mir schwebt auch keine Homogenisierung der Teilnehmenden vor, sondern bestenfalls eine Art sich erweiterndes Spinnendiagramm möglicher Kompetenzen, die man zugesprochen bekäme.

Alles in allem würde man sich aber zurückhalten - alleine aus dem Grund, dass man ein gesundes Selbstgefühl in sich etablieren konnte, welches einer Bewertung von außen standzuhalten sich gewohnt ist.

Denn wir alle kennen zur Genüge die Erfahrung aus Tanzschulen, wo die grösste Zahl der Tanzkursteilnehmenden seit Jahren den höchsten Level der Star-Klasse erreicht haben ...

... doch beim Tanzen immer noch zählen.

Ich wünsche mir so eine Zusammenkunft und deren Teilhabende. Das wären allerdings alles 'Dancers in the Moment', als dass die noch einen Handlauf benötigen würden. Solche ein Anlass, ähnlich eines Bar Camps, würde sich dann aber nicht als 'Master Class' bezeichnen ...

... sondern als 'Masters'.


Beste Grüße
Jona Jakob
humannessCoach, Aschaffenburg

12.10.19

Das Thema hinter dem Thema (Lesehinweis auf Artikel von Frau Dr. Jasmin Messerschmidt)

Link:
https://www.coaching-magazin.de/fuehrung/mit-coaching-zentrale-persoenliche-entwicklungsthemen-entdecken

Ein verstorbener Freund fragte mich auf offener Straße, wir lernten uns ganz neu kennen:
Er: "Du bist Coach?"
Ich: "Ja."
Er: "So 'business' oder mehr 'psycho'?"
Ich: "Es ist immer 'psycho'."
Wir lachten schallend im gemeinsamen Verständnis ...

Mit dem Coaching-Magazin 3/2019 erschien ein Buchauszug als Artikel von Frau Dr. Jasmin Messerschmidt zum Thema-hinter-dem-Thema, den ich empfehlen möchte. Warum?


Bild: JJ

Es hat ein paar Jahre gedauert, bis ich entdeckte, dass die Jahre meiner Primärausbildung als nicht-direktiver Gesprächsberater (Personzentrierter Ansatz nach Carl R. Rogers) mich dahin prägten, mich mit Psychologie zu befassen. Ich tat das auch schon Jahre vorher, als Arbeitspsychologie und als AKAD-Seminar in Psychologie und Soziologie. Ich hatte hierfür stets großes Interesse. Erst Jahre später wurde ich dann sowohl konsolidierend wie auch assimilisierend Systemischer, integraler Coach.

Doch gerade mit der Erfahrung, eine Coachingausbildung in einem mir noch "fremden" Land mitzumachen, nachdem ich bereits seit über 10 Jahren Coachings in der Schweiz verrechnet hatte - also längst im Markt war, zeigte mir zu meinem Erstaunen, welche enormen Vorbehalte gegenüber dem Thema Psychologie im Raum standen, als es darum ging,
a) sich selber etwas nackig zu machen und
b) minimalste Grundlagen der Psychologie und ihrer Krankheitsbilder rein theoretisch zu erlernen
... es bestanden enorme Berührungsängste (mein Eindruck, meine Worte).

Für mich war das höchst unklar: Wie kann man coachen, ohne sich der Psychologie nähern zu mögen? Eine Frage, die mich über reichlich viele Jahre beschäftigte.

Wenn Ihnen in einem Training das 'Eisberg-Modell' erläutert wird, ist das 'psycho(logisch)'. Die Maslow-Pyramide, das Johari-Fenster, die gebürtigen Entwicklungsstufen, Bedürfnisse, Motivationslehren, Kommunikation, Non-Verbales, Verkaufen, Marketing, Preise,  ... ALLES Psychologie.

Ok, Methoden der Tooligans können einem vom psychologischen Anteil fern halten. Aber genau dann wirken sie wirklich bestenfalls nur kurzfristig, wenn überhaupt. Sage ich mal.

Ich möchte daher den Beitrag von Frau Dr. J. Messerschmidt empfehlen, deren drei Beispiele jene Form von Coaching ideal verständlich beschreiben, die meinem Verständnis von Coaching nahe kommen.

Ich wünsche Ihnen Lesefreude ...

Jona Jakob
Coaching aus Aschaffenburg

Link:
https://www.coaching-magazin.de/fuehrung/mit-coaching-zentrale-persoenliche-entwicklungsthemen-entdecken

22.09.19

Wozu Eventabende mit Coachingthemen besuchen?

Warum besuche ich regelmäßig Abende, an denen jemand ein Thema vorstellt?

Hauptgrund: Um mein Netzwerk zu stabilisieren.
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Welches Netzwerk?
- Meinen Bezug zu den Organisatorinnen und Organisatoren
- Meinen Bezug zu den darbietenden Coaches und Trainer/innen
- Meinen Bezug zu jenen, die Räumlichkeiten möglich machen

Ich schauen nicht so sehr nach dem Thema, schon, doch ich schaue nach den Kontakten, den Freundschaften, den Partnerschaften, den Möglichkeiten. Und das tue ich nicht, um irgendwelche Geschäfte zu generieren, das ist überhaupt nicht nötig, eine solche Denkhaltung ist eher eine "zu simpel erdachte Illusion".

Der Nutzen aus vertieften Beziehungen zum Können anderer Menschen ist es, in der eigenen Beratung mit hoher Selbstverständlichkeit - sprich: Kompetenz - jemand anderes in einem Thema empfehlen zu können.

Es ist von höchster Wirkung, einer Klientin, einem Klienten für Stress, Tinitus, GfK, Teamlösungen, Stimmcoaching, Therapeutisches Ansätze, Hardliner, etc. immer jemanden in der Region zu kennen und aus dem Fundus von Gesprächen und Begegnungen mit ganz anderer Stimme sagen zu können: "Hierfür empfehle ich Ihnen XY, die oder der ist darin von höchster Güte und Gewähr." Noch mehr fällt das auf einem selbst zurück, wenn Klientel dann zurückkommt uns von Erfolgen spricht, die durch die Person gewonnen werden konnten.

Es darf Ihnen kein Zacken aus der Krone fallen, sich mit Fremden in den Kontakt zu begeben. Und drängen Sie sich nicht auf, vielmehr gehen Sie in die Fragen, das Einfühlen, das Erkunden - mehr als oft sage ich: "Ich hab dich immer noch nicht verstanden, ich muss mir hierfür nochmals Zeit nehmen. Noch könnte ich nicht genau erklären, worin du tätig bist." Und dann versuche ich es weiter, bis wir eins sind.

Zu meiner höchst persönlichen Positionierung zählen meine Quellen für fremde Themen. Ist so, als wäre ich eine kleine Pension, die eine vorzügliche Bibliothek ausweist. Das zählt.

Und um etwas zu enspannen: Ich bin in keinem Verband, ich gehe immer noch als Gast an solche Anläße und das nun seit ca. 5 Jahren. Meldet euch also wo an.

Beste  Grüße
Jona Jakob
humannessCoach, Aschaffenburg

10.08.19

Empfehlungsschreiben für Jona Jakob


Empfehlungsschreiben

für Jona Jakob


Jona Jakob wurde 1962 in Bern geboren und lebt heute in Aschaffenburg. Nach seiner Angestelltenzeit in leitenden Funktionen im Marketing zog es ihn in die selbständige Dozenten- und Beratungstätigkeit. Mit 35 Jahren gründete er in Zürich die Firma Consensus Coaching. Seitdem haben sich seine Coaching-Expertise und entsprechend sein Beratungsangebot kontinuierlich weiterentwickelt: Dazu zählt u. a. eine zertifizierte Grundausbildung in Personzentrierter Beratung nach Carl R. Rogers. Mit dem 20-jährigen Jubiläum von Consensus Coaching gründete er in Deutschland 2017 die Firma humanness Coaching. Dabei steht humanness Coaching für face-to-face-Coaching bei komplexen Anliegen und für emanzipierte Lösungskompetenz. Zum klassischen
humannessCoaching sind wenig später die Spezialisierungen entrepreneurCoaching und hochbegabtenCoaching entstanden.



Herrn Jakob lernte ich 2016 kennen, als er sich für die von mir angebotene Weiterbildung zum Personal und Business Coach IHK interessierte. Als Motivation für die Coaching-Ausbildung gab er im Vorgespräch u.a. an, die dem deutschen Coaching zu Grunde liegenden Besonderheiten zu erkunden. In dem Gespräch gewann ich den Eindruck, einem außergewöhnlichen Menschen mit breiter Lebens-und Berufserfahrung zu begegnen. Im Laufe der Ausbildung zeigte sich schnell, dass Herr Jakob über ein fundiertes, integriertes Coaching-Wissen verfügt. Zudem versteht er es, situativ seine Interventionen bzw. seinen Interaktionsstil genau dem Moment anzupassen. Für mich immer wieder beeindruckend ist sein Vermögen, selbst leiseste Schwingungen im Gegenüber wahrzunehmen und darauf sensibel zu reagieren. Diese besondere Rezeptions- und Resonanzfähigkeit findet ihren
Gegenpol in einer erfrischenden Direktheit, die seiner offenen, authentischen und unabhängigen Haltung entspricht. Er ist daher auch ein Sparringspartner per Exzellence. Ich schätze Herrn Jakob als professionellen Coach und vor allem als Mensch. Die Art, wie er sich selbst reflektiert und seine Erkenntnisse mit anderen teilt ist ungewöhnlich, wenn nicht faszinierend. Seine Haltung als Coach und sein Engagement für die Coaching-Profession sind vorbildlich. So hat er z.B. auf der Internetplattform XING Ende 2018 eine eigene Gruppe Coaching - Frankfurt und Metropolregion Rhein Main gegründet, die schon nach kurzer Zeit 127 Mitglieder zählte.

Ich bin sehr dankbar, mit Herrn Jakob einen geschätzten Kollegen in meinem Netzwerk zu haben und regelmäßig Austausch mit ihm zu pflegen. Er zählt für mich zu den Top-Adressen in der Coaching-Berufswelt. Ich kann daher Herrn Jakob aus persönlichen und fachlichen Gründen uneingeschränkt als Coach empfehlen.

Dr. Brigitte Wolter im August 2019

brandinvest® Corporate Coaching
Neugasse 36
65329 Hohenstein
Fon: 06120 97 97 72

Senior Coach DBVC und DBVC Weiterbildungsanbieterin

01.07.19

Wenn dich deine Haltung fest und fern hält.

Es ist im Verlauf von wenigen Jahren nun ein zweites Mal geschehen und zuerst wusste ich gar nicht, was mit mir passiert. Beide Male wurde ich in eine Gesellschaft eingeladen, sagen wir mal mit je 120 Leuten. Der Anlass war beide Male auf drei Tage angesetzt. Die Anlässe waren unterschiedlicher Art, einmal war es Fortbildung bzw. Persönlichkeitsentwicklung, das andere Mal war es ein Fest.

Bei beiden Anlässen fuhr ich hin, fand keine Ruhe, geriet in eine Art Bestürzung und entschied mich trotz hoher Seminarausgaben bzw. vieler Kilometer Autofahrt abzubrechen und den Ort zu verlassen. Bloß weg hier ... beide Male war ich erleichtert, einen Raum verlassen zu haben.

Beide Male gab es in mir kein Gefühl der Ablehnung oder Bewertung dessen, was vorhanden war. Ich steckte einfach in einer Situation, der nichts vorzuwerfen ist. Die Sache bleibt, wie sie ist. Dennoch hatte ich das Gefühl, in etwas zu ertrinken, unterzugehen.

Bei beiden Anlässen brauchte ich mehrere Tage, mir den Dunst von der Haut zu waschen, als steckte mir das Moment wie ein Odeur noch in den Poren meiner Haut.  Und ohne Vorwurf, das kann ja mal passieren. Ich wollte nur verstehen, was geschehen war und was mich wie eine gestochene Tarantel reagieren ließ - Was war?

Es gibt für mich seit meiner Kindheit Momente
- in Cliquen
- in Discos
- in Meetingräumen
- in Besprechungen oder Verhandlungen
- in Gesellschaften
- in (XING)-Gruppen
- in Verkaufsveranstaltungen
- in Events
- in Unternehmensvereinigungen (z.B. Franchisingsystem)
- in Instituten der Erwachsenenbildung
- in Clubs
- etc.

... wo das Gefühl in mir hochsteigt, für etwas VEREINNAHMT zu werden, was ich aber nicht merken soll. Die Situation an sich versucht - ob unbewusst anberaumt, oder schweigend geduldet oder sogar perfide so geplant - "mich zu  kaufen". Ich soll mich wo anschließen. Ich soll wo "mitmachen". Alleine schon, ich soll wo den Mund halten, was für mich ein Legitimieren der Zustände bedeutet. Mitgegangen, mitgehangen. Ich möge BITTE den Kakao schlürfen, durch den man mich ziehen will. Ich soll gute Miene zu einem verwerflichen Spiel machen. Ich soll mit leerem Kopf abnicken, was doch ein Leichtes sei.



Haltung kommt von Halten oder schlicht "Halt!"
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Nein. Geht nicht. Nicht bei mir. Ich trinke diesen Kakao nicht, liebe Gruppe ... keine Ahnung, was euch veranlasst oder treibt, aber mich kriegt ihr hier nicht.

A) Nicht weil ich schlauer wäre oder freiheitsliebender -

B) Nein, ich kann schlicht nichts mehr für euch tun, wenn ich gekauft wurde. Meine beratende Aufgabe wäre futsch. Ich kann dann noch die Küche machen, aber das ist nicht, wofür ich Coach geworden bin.

Wer mich über viele Jahre persönlich kennt würde vermutlich bestätigen, dass ich ein untrügliches Gespür dafür habe, wenn wo etwas unterwandert werden soll. Bei zwei größten wirtschaftlichen Verknüpfungen folgte die Frage: "Das hat doch Sektencharakter - oder?" ... und ja, es zeigten sich dann die Organisationsstruktur, die Mechanismen, der Umgang mit den Zugehörigen und den Abtrünnigen. Später sollten es Gesinnungen sein, Denkhaltungen, die ich nicht annehmen mochte.

Ich bin kein widerspenstiger Hund. Aber ich bin auch nicht benebelt, mich wo unreflektiert bzw. ohne jedes eigenes Bewusstsein und verantworten meines Handelns anzuschließen, nicht einmal in rührige Clubs für Empfehlungsmarketing.

Die Vereinnahmung kann sowohl an Fussballspielen wie an Motivationsevents entstehen - habe vor Jahren bewusst Höller getestet und es geschlagene 40 Minuten ausgehalten, dann war ich dort weg. Es war ja mein Experiment, welches ich verantworte.

Denn es war niemals der genannte Star-Trainer vorne auf der Bühne, der mich bedrängte oder der in ungehöriger Manier versucht hätte, mich zu beeinflussen, ... NEIN, es war sein Publikum. Die Gruppe. Die Gefolgschaft. Das Unreflektierte FOLGENDER HEER'Scharen, irgendwie Soldaten. Schafe.

Ich fliehe aus Situationen, in denen Umstände dazu führen, dass ich mich nicht erwehren kann, selbst mit der kleinen Geste eines gemeinsamen Bieres, von jemandem "PER SCHULTERSCHLUSS VEREINNANAHMT ZU WERDEN". Wenn ich dann merke und empfinde, alleine durch meine (schweigende) Anwesenheit etwas zu legitimieren, was ich für mich ablehne - bin ich weg. Ich dulde nicht.

Sie dürfen meinen Beitrag weiterhin nicht lesen, als würde ich dem Außen einen Vorwurf machen - geht doch nicht. Das Außen, die Menschheit, ist so vielfältig wie sie ist. Sie kann weltweit grausam sein, das war immer so.

Was ich aber durch meine Flucht und damit mit meinem Distanzieren versuche zu retten, dass ist fast so wie ein U-Boot zu verstehen, auf dem in der Tiefe zu viel Wasserdruck lastet und es Gefahr läuft, zu zerbersten. Mit meinem Distanzieren rette ich MICH - nichts weniger. Ich bin das ganze U-Boot, mit allem, was mich ausmacht. Ich mag nicht zerdrückt werden.

Hätte ich keine konsistente Haltung, vom Vater schon ohne Zweifel anerzogen, durch die Jahre trainiert und bei allen bitteren Konsequenzen unbeugsam als UNABHÄNGIGKEIT herausgebildet, sonst fragt gerne meine Millionärs-Ex-Schwiegereltern, wäre ich kein Coach geworden.

Als Coach darf man sich nicht kaufen lassen. Zu nichts. Nicht einmal ansatzweise.

Als ich 1997 meine Selbständigkeit gründete, damals noch in Zürich unter der Bezeichnung 'Consensus Marketing', notierte ich in meine Papiere folgende Zeilen:

Jona Jakob, 1997, zur Geschäftsgründung

Neutralität 
hat nicht zum Zweck,
sich überall andienen zu können.
Beratende Neutralität hat zum Zweck,
die notwendige kritische Distanz zu wahren.
Ähnlich der Umgang mit der Schweigepflicht -
Sie sollte aus einem erkennbaren Profil
des Beraters erwachsen.

Jona Jakob

Ich bin meinem eigenen Radar an Gefühlen und Spürsinn dankbar. Immer wieder.

Und nun wünsche Ihnen gute Verhältnisse und frische Luft zum Atmen.

Herzlich
Jona Jakob
humannessCoach.de | .ch

24.05.19

Bitte nie wieder - Burnout

Es ist ca. 15 Jahre her. Ich steckte mitten in 10 Jahren Eheleben, in Haus und Garten, Selbständigkeit, Erwachsenenbildung. Von meiner Unterschiedlichkeit mit einer mässigen Hochbegabung und vor allem Hochsensitivität hatte ich damals noch keine Ahnung (hat noch 10 Jahre gedauert). Ich war voll der "Dynamiker", wie die Schweizer gerne jemanden bezeichnen, der zu früh aufsteht. 

Eines morgens war es ein bleischwerer Akt, mich im Bett aufzusetzen. Ich sass da in Shirt und Unterhose und war so sehr verschwitzt, dass mir Schweisß von den wirren Haarspitzen tropfte. Aufstehen konnte ich nicht mehr. Der Zustand hielt ohne Aussicht auf ein gefühltes Ende drei Monate an. 

Hat man eine Grippe und man sagt mit dem Volksmund, sie dauert mit oder ohne Medikamente sieben Tage, so kennt man doch, dass man bereits zu sagen vermag: Es ist hinüber, langsam geht es wieder. Nicht so bei meinem Burnout. Auch im dritten Monat tägliche DUSCHNÄSSE, wollte ich mich einkleiden oder die Treppe vom ersten Stock unserer Hauses in Zürich runter in die Küche. Glücklicherweise hatten wir keine Kinder und meine Frau verdiente als Lehrerin genügend, um unser Leben abzudecken. Ich wollte sie wenigstens im Haushalt unterstützen und zog mich an, nahm eine Einkaufstasche und ging die kleine Strasse vielleicht 200 Meter weit Richtung Zentrum. Da kam ein Nachbar von hinten zu laufen und sagt: "Du bist klatschnass, dir muss der Schweiss übern Rücken in die Hosen laufen, so wie die Hosen aussehen." - Im dritten Monat noch. Umkehr. Einfach keine Ahnung, ob das je aufhören würde. 




Später beschrieb ich den Zustand vom Tag des Nicht-mehr-Gehens bis zum unvorhersehbaren Tag-wo-es-wieder-ging als eine ABKOPPLUNG MEINES KÖRPERS VON MEINEM GEHIRN. Mein Körper war wie ausgetreten um sich selber zu retten. Er versagte dem Manager, dem Macher, dem Hyperaufmerksamen den Dienst. Ich kam mir vor wie eine Elektrospielzeug, dem man aus Verzweiflung den Antrieb rausgerissen hatte, als man es nicht mehr stoppen konnte. Es leuchteten noch die Lämpchen, es machte noch "tuuutuuut" - aber sonst war es regungslos und out of order. Warum es nach drei Monaten an einem Morgen wieder ging, kann ich niemandem beantworten, auch heute nicht. Es ging einfach wieder und ich versuchte mich zu schonen. Auch hier wusste ich nicht recht, wie das gehen sollte, mich schonen, denn ich beklagte mich über keine Belastungen. Dass die Mischung von schnellem Denken (Hochbegabung) und massivem Übermass an Wahrnehmungen und Empfindungen mich vermutlich erschöpfte, konnte mir damals noch nicht erkennbar werden (Hochsensitivität ist für mich Sensibilität, die ich wie ein Instrument brauchen / nutzen kann. Ich leide also nicht unter Emissionen, wie zu viel Licht / Lärm / etc. sondern ich habe ein super Radarsystem von hoher Verlässlichkeit - mein Wahrnehmen trifft in den allermeisten Fällen zu). Zu dieser Zeit war ich auch in meiner Entwicklung nicht genug weit, endlich Teile meiner Frühverantwortung erkennen zu können und aufzugeben - ich kümmerte mich seit Kind um jeden Scheiß, für andere war ich eine Art 'Liebling' - niemand hatte etwas dagegen, dass ich so ein Bemühter und Feiner war. 

1. Chance
**********
Was ich glücklicherweise entwickelte: Ein Gespür dafür, dass es zurückkommen würde. Ich beschreibe das heute noch so: 
- Lustlosigkeit und irgendwie träge,
- gepaart mit LETHARGIE, für mich eine Form der Empfindungslosigkeit, 
- z.B. keinen Hunger mehr zu haben oder keinen Geschmack vom Verzehrten;
- Und ganz wichtig - in meinen Worten ausgedrückt: Ein Gefühl, als würden am 
  ganzen Körper meine Nervenenden anfangen zu glühen / kochen. 

Passiert das heute, bin ich drei bis fünf Tage weg - aber richtig weg. Da lasse ich alles Fallen. Da gebe ich möglichst keinem Sinn die Chance, sich noch einbringen zu können: Nix sehen, nix hören, nix fühlen, nix riechen, nix schmecken - nix checken.

Ich musste mir 15 Jahre später von einem Burnout-Präventionstherapeuten sagen lassen, das mehr als 50% der Menschen nach einer ersten bitteren Erfahrung wiederholt in diesen Zustand geraten, als würden sie nie etwas daraus lernen, selbst wenn die Anzeichen der negativen Spirale noch so eindeutig wieder auftreten würden. - Das konnte ich bis heute verhindern. Bitte nie wieder. 

2. Heilung
***********
Warum "Nie wieder!"? 
Bei all meinen Erkrankungen, die ich mit einem Normalmaß beschreiben würde, nenne ich den Burnout als den größten Schaden (Super-GAU) für meinen Körper. Wenn sich der Körper vom Denken abkoppelt, um sich zu retten, dann ist das eine Mega-Katastrophe, so schlimm, als würden Sie sich de-personalisieren, weil Sie unter dem Schmerz von Folter oder dem Schock wie bei einem Flugzeugabsturz befinden würden. Heftiger geht es nicht mehr. Einen Schritt weiter sind Sie tot, würde ich sagen ... oder gänzlich dem Wahn verfallen. 

War denn nun nach den drei Monaten alles wieder gut? Nein. Meine Erschöpfung dauerte - und das möchte ich nun noch deutlich machen - 

Phase 1: ... für mich klang die Erschöpfung über 9 Monate ab, nach einem Jahr war eigentlich nichts mehr wahrzunehmen, jedenfalls nicht fürs Umfeld, meine Partnerin, die Auftraggeber, etc. Ich funzte wieder vollumfänglich und normal. 

Phase 2: ... doch ich, ich sage Ihnen, dass ich unter all dem heilen Schein gegen vier Jahre brauchte, weg von dem Schaden zu sein. Von Beginn bis weg: 5 Jahre insgesamt. 

Burnout - das will ich nie wieder haben. Basta. 

Als neulich meine Partnerin Anzeichen zeigte, zwang ich sie (ZWANG) aus dem Hauptoffice Ihres Unternehmens ins Auto, es muss 09:3 Uhr an einem Vormittag gewesen sein, und schickte sie für eine Woche fort, was sie, ich bin ihr noch so dankbar, wirklich getan hat. Ich wusste die ersten drei Tage nicht einmal, wo sie steckte - kein Signal. Nichts. Dann der erlösende Anruf. 

Dem Monster und Dämon Burnout Paroli bieten - ist wie gegen die Strömung einer Tiede anzuschwimmen. Ich wünsche mir, dass Ihnen das nie widerfährt. Denn wenn diese Form einen Menschen stärker erwischt ... ich verlor einen Freund, da nicht mehr erreichbar, in seiner Erschöpfungsdepression. Der weltberühmte Jazz-Pianist und Solist Keith Jarrett durfte keine seiner erschöpfenden Solo-Improvisationskonzerte mehr geben, Platten wie das berühmte 'Köln Concert'. Seine Erschöpfungsdepression dauerte sechs Jahre an, bis es eine neue Aufnahme gab. 

Hierzu ein prima Artikel, den ich dank eines Kontaktes über Facebook verlinkt bekam:  https://www.spektrum.de/wissen/burnout-wird-seit-40-jahren-erforscht-und-noch-immer-ist-die-definition-unklar/1646926

Und ja, Burnout ist mE nichts, was man "coachen" sollte. Vielmehr ist es meist ein Moment, jemanden frank zum Arzt und in der Folge zum Therapeuten zu schicken. 

Man kann sich achten ...
Jona Jakob, Aschaffenburg
humannessCoach.de
entrepreneursCoach.de
hochbegabtenCoach.de


12.05.19

Sich konsistieren - Personzentrierte Systemtheorie (nach Kriz)

Es mag verschiedene Gründe geben, warum man sich als Coach immer wieder "prüfen" oder "checken" sollte. Damit meine ich diesmal weniger eine Hygieneprüfung z.B. zum eigenen Verhalten oder Erscheinen.

Ich meine mehr, achtsam für innere Regungen zu sein, wenn einem zum Thema Coaching etwas widerstrebt oder umgekehr: gerne zugeht. Ich kann das nur am eigenen Beispiel aufzeigen, weil gerade in diesen Tagen mir so etwas geschehen ist.

Man kann mich als 57-jährigen Menschen beruflich ganz einfach strukturieren:

Die kräftige Hand:
- Ich bin gewerblich ausgebildet, habe lange körperlich gearbeitet.

Der kühle Kopf:
- Dann war ich viele Jahre Marketingmanager. Unternehmer bin ich heute noch.

Das warme Herz:
- Ich wurde Dozent, Personzentrierter Gesprächsberater, Coach.

Alle drei Lebensarbeitszeiten machen mich aus. Sie prägen mich in ihrer Art und Weise, im Denken, Entscheiden und Handeln.

Wenn man mich nun heute fragt, was ich berufliche mache, und ich mit 'Coach' antworte, legt mich das gefühlt nicht wirklich fest. Mich nicht. Die Fragenden vermutlich schon, da es einfacher ist, mit 1 Wort eine subjektive Vorstellung zu bilden.

Über die Jahre kam unter Coaches immer wieder die Frage auf: 'Woran erkenne ich einen guten Coach?'

  • Meine Lieblingsantwort:
    Daran, dass er sich vom Coachen mind. 3-5 Jahre lang wirtschaftlich am Markt halten konnte. - Eine 'Unternehmer-Antwort', aber Marktberechtigung bleibt Marktberechtigung. 
  • Eine Antwort von einer weisen Kollegin war:
    Ob sie oder er vor der Ausbildung zum Coach eine 'Psychologische Primärausbildung' absolviert hat. Damit sind 3-8 Jahre Vorbildung gemeint, z.B. als Personzentrierter GesprächsberaterIn, als TransaktionsanalystIn, in Individualpsychologie, etc. Eine humanistische Grundlage ist der Gedanke dazu. Nicht nur Business und Organisationslehre. Für mich eine starke Antwort. 
  • Und es gab noch viele weitere Ansätze
    -
    Fort- und Weiterbildung
    - Anciennität
    - Bekanntheitsgrad
    - Verbandszertifizierung
    - Auszeichnungen
    - Klientel und Referenzen
    - tbc. 
Das jüngste Beispiel, wo meine Coachkarriere - und damit meine Coach-Konzeption - auf ein einziges Kriterium festgelegt wurde (bisher; das kann sich noch änder): Ich wurde in eine Coach-Datenbank aufgenommen mit dem Expertenlevel 2 von 5. Dies, weil nur die eine Ausbildung von vor zwei Jahren berücksichtigt wird. Das kann bei schier 15 Jahren coachender Tätigkeit keine Aussage zu mir als Coach sein - das ist eine Aussage zur Qualifizierung nach dem Anspruch eines Verbandes.


Die glückliche Fügung: eine fühlbare Konsistierung


In diesen Tagen gibt mir ein Fachbeitrag in einem Coachingmagazin eine Grundlage, besonders die Primärausbildung zum Gesprächsberater (persönlich: ca. 4-5 Jahre) mit meinen Gewerbejahren, den Managementjahren und last but not least meiner Coachingpraxis, wie auch der Coachingausbildung zum Systemisch-Integralen Personal- und Businesscoach zu verbinden und mich damit ganzheitlich zu machen. Endlich habe ich eine Begrifflichkeit, wie ich als Coach aufgestellt bin und wirke. 



Die Personzentrierte Systemtheorie, nach Prof. Jürgen Kriz, Osnabrück


Seine Systemtheorie ist sozusagen eine Meta-Konzeption verschiedener Theorien und Prägungen. Es kommen hier zusammen:

  1. Die psychischen Prozesse
  2. Interpersonelle Prozesse
  3. Kulturelle Prozesse
  4. Körperliche Prozesse

Diese Konzeption gestattet mir unmittelbar, mich besser wiederzuerkennen und zu sagen: Ja, das bin ich - mit diesem Verständnis arbeite ich seit Jahren unbewusst. Ich trennte nicht das Psychisch-Seelische vom Systemischen und der Körper war in all den Coachings immer bewusst dabei. Ich sehe und verstehe meine Klientinnen und Klienten "so". 

Wenn mich heute jemand fragt, WIE ich arbeite, habe ich eine Antwort: "personzentriert-systemisch". Diese neue Möglichkeit ist für mich wie eine Wohltat, ein gutes Gefühl, welches mich stärkt. Hier meinen lieben Dank an Prof. Jürgen Kriz.

Ich freue mich, heute noch Mitglied der GwG (Regiogruppe Hessen) zu sein, mein Verband für den Personzentrierten Ansatz. Und ich bin Coach gemäss dem DBVC. Ich bin das beides jedoch nicht getrennt, ich bin es als Konsitierung meines Lebens. 


Was will ich mit diesem Beitrag außer meinem persönlichen Effort sagen?


Wann immer Sie die Chance haben, etwas in sich zu vereinen, was zu Ihnen passt, was Sie ausmacht, was Sie stärkt und verdeutlicht, pflegen Sie das transparent und erfassbar in Ihren Auftritt mit ein. Schreiben Sie eine einzelne Website dazu an Ihre Homepage, schreiben Sie einen Blogbeitrag, verfassen Sie sich mit dem neuen Element. Werden Sie weiterhin ...

Mit besten Grüßen
Jona Jakob, Aschaffenburg

22.04.19

Als Coach die elementare Unabhängigkeit nicht "verkaufen".

Eine Beobachtung (und eine aktuell persönliche Betroffenheit) veranlasst, dass ich schreibe. Es geht um die Erfahrung, dass man von jemandem missbraucht werden soll, also Opfer dessen Machenschaften würde. Und das darf Ihnen nicht passieren.

Zum Zweck der Einflussnahme im April 2019 erhalten - aber nicht angenommen. - JJ


Ausgangslage der gesellschaftlich erwarteten Unterordnung:


Aus unzähligen Gründen der Erziehung sind wir Menschen gewohnt und auch massiv darauf festgelegt, im Leben "Obrigkeiten" zu respektieren:
- die eigenen Eltern
- später Lehrer und Prüfungsexperten
- alle Ärzte
- die Polizei
- den Pfarrer
- natürlich den direkten Chef, den Personalchef und last but not least
- die Herrschaften vom Direktorium (m/w/d)
- auch so: Hr. Dr. XY, Frau Prof. Dr. XY,

Ebenso besteht eine Art Unterstellungsverhältnis zwischen Lehr-Coach (als so und so zertifizierte Expertenperson) und als Lehr- oder Junior-Coach. Man kennt seit Kindheit nichts anderes. Und man fügt sich gerne und all zu oft.

HINWEIS: 
In diesem Verhältnis der Unterordnung / Submission, gibt es bedauerlicherweise eine Wechselwirkung und die ist für viele Missverständnisse ausschlaggebend: Nicht nur, dass wir selber dazu neigen, uns erst einmal konform zu verhalten und uns ein- bzw. unterzuordnen, nein, auch die in dem Verhältnis über'stellte Person gewöhnt sich daran sich einzubilden, irgendwelche Rechte zu haben, überstellt zu sein. Das kann ein lebenslanger Trugschluss werden. Für beide Seiten.

Ethik, wenn Sie sich als Coach (m/w/d)  ausgeben


Wenn Sie sich nach einer Ausbildung zum 'Coach' deklarieren, haben Sie ethischen Grundsätzen zu entsprechen, ansonsten verunmöglichen Sie sich selbst sowie den restlichen Stand an Coaches, Coaching selber, und Sie werden zum falschen Fünfziger für allfällige Klientel. Mehr Schaden als mit ethischem Verfehlen kann man kaum anrichten.

In 99,99% aller ethischen Grundsätze und Regeln von Coaches und ihren Websites steht:

- ist unabhängig. 


Unabhängig - was genau soll damit gemeint sein? 


Mit 'unabhängig' sind mindestens die folgenden Punkte gemeint:

  • ist wirtschaftlich unabhängig
  • ist denkend und fühlend unabhängig
  • ist durch nichts und niemanden bestimmt
  • unterliegt keinen Nöten, Zwängen, Süchten oder beeinflussenden Medikamenten
  • ist vom Auftraggeber unabhängig
  • ist vom Coachee unabhängig
  • ist von der eigenen Agentur oder Beratungsunternehmen unabhängig

und last but not least

  • ist von jedweder Obrigkeit, Koryphäe, Instanz oder Expertentum unabhängig
  • tbc. 


Der Konflikt in der Sache: 


A: Es ist leider unendlich schwer, sich von der anerzogenen Sozialisation der Ein- und Unterordnung zu lösen (bei gleichbleibend korrektem Verhalten), die einem sofort und in jedem Fall in eine Abhängigkeit manövriert. Alleine schon, weil man sich selber unachtsam und leider 'schwach' nicht auf Augenhöhe zu halten vermag, Frage des selbstsicheren Selbstverständnisses. Und ...

B: Es ist aber für den Berufsstand als x-wie deklariertem Coach von unabdingbarer Wichtigkeit und Grundlage, eine höchstmögliche Unabhängigkeit mitbringen und herstellen zu können. Ebenso ist diese Unabhängigkeit gegen alle Übergriffe zu proklamieren und zu verteidigen.

Kurz gesagt bzw. gefragt:

Könn(t)en Sie Ihrem Direktor Prof. Dr. XY einfach "Nein!" sagen?, "Stopp! So nicht."? Können Sie das? 

Nach'Frage:

Wüssten Sie zumindest/wenigstens, dass Sie das tun sollten? und können sollten?

Wenn nicht, sind Sie latent gefährdet, sich zu krümmen oder zu biegen, der Gepflogenheit wegen oder für die liebe Harmonie ... auf jeden Fall wegen Ihren Ängsten. Wenn Sie nicht standhalten können, verkaufen Sie allem Teuflischen gerade Ihre Seele. Und ich schreibe: Sie sind dann eigentlich der Ethik-Kommission Ihres Coachingverbandes zu melden, von dem Sie Ihre Ethik-Grundsätze (siehe Ihre Website) abgeschrieben haben. Sie sind zu melden - und die übeltätige Person (m/w/d) ebenso. Nichts weniger.


Woran kann ich Ausnutzung einer potentiell bestehenden Unterordnung erkennen?


Die Täter (m/w/d):
- fragen nicht nach Ihnen, sondern kommen gleich zum eigenen Anliegen
- Sie werden irgendwie überrumpelt
- Sie sollen mal schnell ...
- Sie werden verführt, "Es wäre toll wenn Sie für mich ..."
- Nicht zu selten: Gleich im Befehlston ...
- Immer noch fragen solche Akteure nicht nach Ihnen (keine Wertschätzung)
- Sie erfahren keine Achtsamkeit von der Gegenseite ...
- Sie sollen folgen ... nichts anderes ....
- Sie sollen endlich machen ("Haben Sie jetzt schon ...???"
- Sie erhalten keinen Dank ...
- Sie sollten allenfalls fürs Anliegen weder Kräfte noch Kosten scheuen ...
- Sie haben keine Mitsprache ...
- etc. etc etc.


Wenn die Dinge bereits ihren Lauf nahmen ...


Wenn man sich selber nicht als "Held in Sachen Neinsagen" kennt, dann ist es einer der ersten Tricks, auch nach einer 'Eingangsphase' (etwas läuft schon eine geraume Weile, Sie haben es erst jetzt erkannt) nochmals sozuagen ZURÜCKZUGEHEN und von der Warte aus "Sie, nein!" zu sagen. Und erklären Sie sich bloß nicht. Erklärungen und Rechtfertigungen sind jene Stöckchen, an denen Sie Ihre Übeltäter gleich schon wieder zur Rettung aus dem Wasser helfen. Nein! Ende! Stopp! - basta!.

Sie müssen bedenken, dass solche Übeltäter gewohnt sind, mit ihrer Masche durchzukommen.


Sich nicht instrumentalisieren lassen:


Leider sind wir alle tendenziell zu "Tanzbären" erzogen worden. Und es ist menschlich, das zu tun um etwas Annahme, Liebe, Gefallen und Vorteil zu erhaschen. Aber Coach werden zu wollen, bedingt an dieser Stelle eine ganz eigentümliche EINSAMKEIT.


Wenn Sie unabhängig sein wollen,
bleibt ein Rest von Ihnen einsam.
 

Jona Jakob (c) 2019


Welche Handlungen werden Sie "als Gefälligkeit" nicht (mehr) erweisen?

- Prof. Dr. XY: "Ich bitte, eine Rezension meines neuen Buches zu verfassen ..."
- dito: "Ich habe natürlich nichts gegen eine 5-Sterne-Bewertung bei Amazon"
- Herr Dr. XY: "Schauen Sie mal, ob Sie den Herrn Ab auf Kurs bringen können ..."
- Frau Direktorin CD: "Bitte senden Sie mir Ihren Bericht vom Coaching ..."
- Zahlende: "Ich erwarte von Ihnen als professioneller Coach ..."
- Schlaumeier: "Wir können das ja umgehen, Sie verstehen schon ..."
- Tendenziell Pathologische: "Ich sende Ihnen schon mal den Betrag, damit Sie ..."

... es sind nicht nur Narzissten und noch weiter gekränkte Persönlichkeiten, denen jeder Weg zu ihren Zielen recht ist. Eines der größten gesellschaftlichen "Gifte" für Verfehlungen ist die mögliche Not von Bedürftigkeit von Anerkennung:
- sei dies auf Ihrer Seite, als Junior-Coach (m/w/d), gerne Kundschaft gewinnend;
- sei dies auf Täterseite, auch im höchsten Alter noch, nicht genug bekommend.

Nehmen Sie bloss nie Geld an, selbst wenn es tatsächlich bei Ihnen im Briefkasten lag und Sie nun den offenen Umschlag in der Hand halten. An der Stelle muss Schluß sein. Spenden Sie das Geld oder weisen Sie es auf jeden Fall zurück.

Lassen Sie sich bestechen, für die Ziele einer Ihnen meist eher fremden Person, verlieren Sie, ob entdeckt oder versteckt, jede Berechtigung auf den Status eines Coaches. Wenn Sie käuflich werden, wie geartet das schleichend auch immer sein mag, dann ist da Schluss, Ende, Fin.

Nicht, weil Sie nicht wie ein Ehrlicher Kaufmann / Ehrliche Kauffrau agieren, sondern weil Betrug jenes tödliche "Kryptonit" ist, welches unmittelbar bei Aneignung einem sämtlicher Wirkungskräfte beraubt und einem so als Coach unmöglich macht.

Kurz:

Können Sie einer Person, die Sie in ihrem systemischen Mobile als "überstellt" empfinden, "Nein! / Das werde ich nicht / Lassen Sie das!" sagen? 

Sind Sie genügend unabhängig? 

Und oft am wichtigsten: Erkennen Sie / Können Sie erkennen, wenn Sie für einen falschen Zweck missbraucht/ausgenutzt/instrumentalisiert werden? 


Wenn Sie in einem solchen Fall nicht wissen, wie darauf reagieren, wenden Sie  sich an eine Supervision, an Ihren Verband, an die Lehr-Coaches (m/w/d), an einen Ethik-Rat.


Einmal Coach - immer Coach:


Die oben angesprochene 'Einsamkeit' ist ein alleiniges Verbleiben mit dem, was man "letzte kritische Distanz" nennt. Je mehr diese wächst, desto früher erkennen Sie Schleicher und Vampire. Und desto stärker wissen Sie, wie abwehren. Sind Sie das kaum gewohnt, reflektieren Sie sich oder nutzen Sie Supervision.

Somit bedeut es auch, dass nur Unabhängigkeit für sich proklamieren kann, der nicht nach seinem Vorteil schielt, der nicht seine Macht missbraucht, die/der von einer "günstigen Gelegenheit" die Finger lassen kann. (Ethik: Deontologie).

Denn alles, was zu erreichen sein könnte, lässt sich redlich erreichen.


Mit herzlichen Grüßen
Jona Jakob, Aschaffenburg
https://www.coach-datenbank.de/coach/jona-jakob.html

23.02.19

WEN coachst du? Versuch einer Antwort.

Nicht zuletzt diese Woche fragten mich zwei Eventteilnehmerinnen:

"Du bist Coach?"
"Ja."
"Wen coachst du?"
"Menschen."

... danach geriet ich in stottrige Erklärungen und das machte mich unzufrieden. Also versuche ich, dem Anliegen hier eine stimmige Antwort zu geben. Auch nicht zuletzt, um den beiden Fragenden eine Antwort zu geben, die das Menschsein fördert, nicht einen blendenden Status.

(Coachingprozesse, stets eine VERÄNDERUNG aufgrund von eigener REFLEXION, finden nur dann statt, wenn man mit sich selber um seine Reflexion ringt / kämpft / sucht / findet / strukturiert / formuliert) - mit dem Kopf nicken wird wenig Veränderung schaffen oder in einem hinterlassen. Veränderung ist mehr als Hinterlassenschaft, es ist mE Etablierung, als würde Neuland gewonnen.  It's up to you - anders geht es nicht.)

Zur Ausgangsfrage: WEN coachst du?
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WEN ich coache, hat kaum einen Aussagekraft. Bestimmt könnte man antworten: Private, Angestellte m,w,d, Mitarbeitende, Führungskräfte, Executives, Top-Dogs. Aber was sagt das wirklich? Es sind Menschen. Sie haben alle Gefühle, Bedürfnisse, Schwächen, Ängste und Träume wie Wünsche, Hoffnung, etc. - jeder Mensch für sich hat einfach seine ganz eigene Situation zum jeweiligen Zeitpunkt und möchte dann ein Ziel erreichen. Ziele sind ganz was Persönliches.

raumfuergespraeche.de - Aschaffenburg
humanness-coaching.de - Jona Jakob

In mir sträubte sich im Moment der Frage etwas, mit "Wertmaßen" von Aussagen die Idee von Coaching zu unterlegen: also zu sagen: Ich coache Selbstzahlende, Hochbegabte, meist sehr kluge Köpfe auf Top-Job-Level, die letzten Klientinnen und Klienten verdienten nicht unter 100´000.- Euros im Jahr, blablablubb ... - ich fühlte mich in dem Moment beschämt, mich mit deren Federn zu schmücken. Ich stammelte zwar noch was Hilfloses, in mir wollte ich das jedoch nicht.

Mir widerstrebt das massiv. Man tütet die eigene Klientel dabei gleich ein. So meine Meinung. Wenn ich sowas von anderen Coaches höre, denke ich immer, was ein Schwätzer, gleich die eigenen Vertrauenspersonen an nichtssagenden Äußerlichkeiten und am Geld zu nutzen, um sich selber zu positionieren.

Als ich antwortete: "Menschen", sah ich in zwei stehende Gesichter.

Man könnte schon den Eindruck gewinnen, Menschen als 'Menschen' zu bezeichnen, stelle "zu wenig" dar. Das hat "so" kaum Ausdruckskraft, wie es mir schien. Was soll "man sich" unter dem Begriff 'Menschen' vorstellen?

Dabei ist es der höchste Begriff. Wenn einem an Coaching etwas liegt, wenn man wirklich eine Haltung in der Sache verinnerlicht, bleibt nur das Wort 'Mensch / Menschen'.

(Ich mochte mich in diesem Moment, wo ich über meine Antwort nicht hinaus kam. Ein komplett gescheiterter Elevator-Pitch. Aber eben, wie schrecklich ist es, mit Statusaussagen meiner Klienten einen Leistungsausweis zu benennen? Meine nach Außen "versagend" wirkende Beklemmung ... schöne Reaktion dessen, was ich in mir als Verständnis trage.)

Jetzt lag ja in der Frage ein Ansinnen nach "Vorstellungsmöglichkeit / Orientierung / Einschätzung / Zuordnung / ... nach mehr Sicherheit, gemäß Maslow.

Und das ist wohl das grösste Anliegen aller, die nach Coaching und einem Coach fragen: Was soll das sein? Was wird da gemacht? Wozu soll es gut sein? Etc. Die fehlende Orientierung ist mE immer noch an allen Ecken und Enden auszumachen. Selbst Teilnehmende in Coachingausbildungen haben größte Schwierigkeiten, eine coachende Haltung in ihr mitgebrachtes Weltbild zu integrieren, manche schaffen es gar nie oder gehen, dem philosophischen Höhlengleichnis gleich, wieder ins Schattenspiel der Höhle zurück, weil es am Licht zu grell ist.

Was verändert die Frage? Was gibt dem Anliegen mehr Antwort und Ausdruck?
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Schritt 1:
Man könnte fragen, WAS coachst du?
Und dann entstünden Antworten, die sich mit all den Problemen von Menschen beschäftigen würden, ob als Seele oder als Mitarbeitende, als Karrieristen oder Optimierende, etc. etc.

Doch auch diese Antworten würden einer fragenden Person mE nicht viel bringen, außer vielleicht, man würde die antwortende Coach-Person als "Experten für erfolgreiche Methoden und Skills hierarchisch über den Klienten einordnen. Ein weit verbreiteter Missstand, so meine Meinung. Einfache Antworten bedienen hier einzig einfache Denkweisen - außer Bequemlichkeit bringt das nichts.

Schritt 2:
Fragen Sie idealerweise WOFÜR coachst du?
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Coaching ist dazu da, den betreffenden Menschen (Coachee / Klientin, Klient) SEINE WOFÜRS zu ent'decken, fühlen und bedürfen zu lassen, welche in ihm damit eine Stimme bilden, die in ihm JA sagen mag, um dann Strategien und Massnahmen zu entwickeln, wie die Person das erreichen kann, was verändert werden möchte. 

Vielleicht hätte ich auf die Frage: "WEN coachst du?" antworten sollen:

Menschen + deren Seinsgründe, Reason-whys, raison-d'êtres. 

Dann wird das Wertmäßige im Wort 'Menschen' deutlich bzw. spürbar. Die beiden Teilnehmenden hätte sofort gespürt: Es wäre vermutlich schön, das ganz Eigene in den Fokus zu nehmen, egal wer man ist und was man mitbringen würde. Man könnte kommen, wie man ist. Und hätte für sich einen ganz persönlichen Gewinn.

Spürbar, damit meine ich, man fühlt / spürt im Bauch (s)ein Verstehen, man muss es noch gar nicht denkend verstanden haben.

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Mit dieser Antwort ist man als Coach auch raus aus allem, was nach direktiver Profilierungsstrategie aussehen würde. Es würde sichtbar machen, dass man dem Humanismus zugewandt ist - und nicht dem pragmatischen Verkaufen. Dem Nicht-Direktiven anstatt dem Direktiven, was fern jeder Coachingdefinition liegt.

So kann nun kommen wer mag, ganz ohne Titel, Rang, Auftraggeber und Namen. Nur mit sich, ob arbeitslos oder Top-Management, ob Privatperson oder Job-Funktionär. Es kommen immer "nur Sie".

Und ich, ich kann nun das nächste Mal eine klare Antwort geben. :-)

Danke für die Gelegenheit. :-)

Jona Jakob

... den beiden Fragenden gewidmet. Es war ein schöner Moment vollen Seins.

17.02.19

Das Selbst verwirklicht ... (Reflexion)

Man sagt zum Tod, jemand wäre nie so ganz gegangen.

So könnte zum Leben gesagt sein, man erreiche seine Sache auch nie so ganz. Dennoch meine ich, man sollte dem Erreichten gebührend Platz schenken, es im Leben in den Vordergrund stellen und selbst'bewusst leben.

Seit Wochen beobachte ich mein Sein und Tun und muss sagen, was ich verrichte, arbeite, etabliere ... und auch - last but not least - was ich alles lasse, also nicht mehr tue, das subsumiere ich unter meinem Fühlen und Verstehen von 'Selbstverwirklichung' in der Maslowschen Pyramide der Grundbedürfnisse.

JJ im Kunstwerk 'Trinkhalle' von Martin Abb, Aschaffenburg, 2017.

Ich bin 56, arbeite noch 10 oder 15 Jahre, lebe mit meiner Liebsten in einer tollen Wohnung und habe Aufgaben zu erfüllen, die man getrost mit "dem Schleck" aller Arbeiten bezeichnen darf, denn ich darf so richtig und wirklich 'Dürfen'.

Coach zu sein ist schon so eine Erfüllung. Und seit einigen Monaten bin ich beauftragt, aus der Position einer Geschäftsstelle nach innen und außen Dinge zu realisieren, für die Bedarf besteht. Ich darf dabei netzwerken, Gespräche führen, ordentlich zu Tisch sitzen und bereise mein Bermuda-Dreieck zwischen Frankfurt, München und Zürich.

Abgesehen davon, dass ich arbeitend meinen Lebenserhalt damit verdienen kann, Dinge zu tun, die einen Sinn ergeben und meine ganze Person sowohl einladen als auch fordern, fallen dabei unzählige sättigende Gespräche ab, Handshakes, Verständnis. Das geht nicht ohne storming und norming, es reibt sich das Ganze immer wieder, nervt auch, aber das macht es auch tiefer und fetter.
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Man könnte mit der Selbstverwirklichung den Gedanken verbinden, man sei wer geworden. Vielleicht ein Star, ein Super-Coach, ein Businessleader oder Autor - eine Erfolgreiche bzw. ein Erfolgreicher. Dies ist aber nicht mein Bild von der Selbstverwirklichung.

Mein Bild fängt da an, wo ich mit ca. 45 Jahren erkennen musste, gar kein Alpha-Typ zu sein, obwohl ich und viele andere mir das zuschrieben und heute noch zuschreiben. Ich wirke im Außen so alpha. Aber in Wahrheit bin ich ein Alpha-Beta und damit ein Beta. Ein gehöriger, das mag sein, aber ein Beta. Die Frage hierzu lautet: Bin ich König oder Königmacher? Und ich war mein Leben lang, schon als junger Bub, ein Königmacher. Dieser Faden zieht sich durch mein Leben, der ist unterdessen ein Tau geworden, nicht ganz billig und anstrengend bis herausfordernd alleweil noch. Denn auch als Königmacher bin ich (erneut) ein Macher.

In meiner als Kind angelegten Persönlichkeit bin ich "gebaut", Dinge zu BILDEN. Menschen, Projekte, Produkte, Dienstleistungen, Lehreinheiten, Persönlichkeitsentwicklungen, etc. etc. etc. - mein zentrales Können liegt darin, Kompetenzen, fachlich-, menschlich- und auch mental so zu vereinbaren, so dass sich etwas BILDET. Es wird. Es gedeiht. Entsteht. Kommt voran.

Wenn ich beschreibe, meine Selbstverwirklichung erlangt zu haben und darin wirksam sein zu dürfen, dann meine ich damit, mit Gedanken, Wünschen, Bedürfnissen, Menschen und Dingen mich auseinandersetzen zu können, aus denen/dem etwas werden soll. Wenn das mal schlicht nicht "leider geil" ist?
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Diesen Beitrag verfasse ich nicht um zu bluffen oder mich sonst wie hervorzustellen. Der Beitrag sagt schlicht danke, es freut mich riesig. Denn bei allem Erfolg liege ich auf den letzten 20 cm des 1-Meter-Messstabes. Meine Gesundheit ist ganz leicht aber konkret angeschlagen und die Erfahrung, an einem Tag vor einem Jahr nicht gleich gestorben zu sein, sensibilisiert mich in der Frage. Ich bin ganz klar endlich, was also habe ich in dieser Welt getan, geleistet, erreicht, was ist der Mich-Anteil, die JJ-Note an meinen Geschichten? Habe ich eine und wenn ja, welche soll das sein, so dass ich das von mir selber äußern mag?

Etwas in Bewegung und Entwicklung zu bringen ist vielleicht mein Funksignal in allem Getöse, meine Duftnote. Und ganz eindeutig: Diverses Scheitern waren wichtige Lernschritte. Ich scheiterte unzählige Male, bis hin zu ganz bitter und böse. Das zählt aber nicht. Was zählt ist, dass ich noch im Spiel bin - immer noch. Manchmal erstaunt mich das selber :-)
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Ein zufälliger Umstand lies es letzte Woche dazu kommen, dass ich seit wenigen Tagen den Existenzialismus erklären kann. Einfach so. Ich hab es drauf. Cool. Damit ordnet sich der Humanismus endlich wo ein und wer noch an Gott glaubt, auch mit diesem "Schachzug" weiß ich nun mehr anzufangen. Ich kann der unbeantworteten Frage nach dem Sinn des Lebens, die wegen des 'Absurden' (Camus) niemals eine Antwort erhalten wird, eine Antwort geben, wozu es gut ist, keine Antwort zu finden. Boah, Leute, das macht mich seit einigen Tagen ein gutes Stück vollständiger, ob rückblickend in meinen damals nicht beantworteten Anliegen und Entscheiden, wie in meiner heutigen Haltung, in der ich mich richtig angelegt fühle.

Die Frage, gerade als Coach, ist nämlich: Worauf fußen Sie?

Und ich kann für mein Wesen hierzu eine klare Antwort geben. Das verwirklicht mich enorm. Dazu passt es zu all dem, was ich anstrebe, packe, begleite, verfolge, anstoße oder zumindest mit der Frage ins Auge fasse: Was bewegt?

Ankommen, wo man sich selber spürt, ist wie wenn ein ewig leeres Hungergefühl plötzlich weg ist. Wenn ich das nun bis zum Ableben für mich erhalten kann, Form meiner 'Gartenpflege', dann werden das sehr tolle Jahre. Und wäre ich halt morgen fort, ich wäre heute noch angekommen, Heidegger erfüllt mit seinem Satz vom 'Sein zum Tode' - ich BIN oder WAR dann mal. Das fühlt sich vielleicht gut an, ich sags euch ...

Und Sie, was würden Sie von sich sagen mögen? SIND Sie? Oder eher kaum?

jonajakob.com

Eben: John Coltrane - I'm old fashioned / .. und Abdullah Ibrahim (Dollar Brand) mit 'Chisa'.

20.01.19

Offener GwG Weiterbildungsworkshop: Digitalisierung der Kommunikation (16.2.2019, Frankfurt)

Prof. Dr. Eleonore Oja Ploil
Lehrende am Fachbereich Sozialwesen der Hochschule RheinMain, Wiesbaden

Frankfurt Skyline. Bild privat Jona Jakob, 2015

Digitalisierung der Kommunikation
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Auswirkungen auf Beratung und Psychotherapie
Fortbildung am 16. Februar 2019 in Frankfurt am Main
in Kooperation mit der  GwG-Region Hessen.

Info-PDF: https://www.gwg-ev.org/sites/default/files/anhaenge/flyer_fb_Ploil_02-2019.pdf 

Zielgruppe:
Die Fortbildung eignet sich für Berater*innen, Psychotherapeut*innen  und Coaches, die sich in ihrem beruflichen Wirken mit den Begleiterscheinungen der Digitalisierung beschäftigen. Sie ist ebenso offen für alle, die Impulse suchen, um dem Thema konstruktiv zu begegnen.

Die Digitalisierung der Kommunikation und ihre Auswirkungen auf Beratung und Psychotherapie
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Durch die Digitalisierung entstehen viele neue Herausforderungen für Berater*innen und Therapeut*innen. Es geht darum, Antworten auf eine Vielzahl von Fragen zu finden, wie zum Beispiel:
• Rollenanforderungen und Person in der digitalisierten Welt: Wie verliere oder finde ich mich selbst in der Vielfalt der Stimmen?
• Überforderung und Hilflosigkeit durch zunehmende Technisierung des Alltags: Wie komme ich damit zurecht?
• Was bedeutet dies für die Begleitung von Menschen in der digitalisierten Welt?
Im Workshop werden wir – neben dem Austausch über theoretische Aspekte – den personzentrierten Umgang mit den vielfältigen Themen rund um die Digitalisierung erfahrbar machen.

Termin:
Samstag, 16. Februar 2019
10:00 -  16:15 Uhr (7 Unterrichtseinheiten)

Veranstaltungsort:
hoffmanns höfe
Heinrich-Hoffmann-Straße 3
60528 Frankfurt am Main
Tel.: 069 67 06 – 100
www.hoffmanns-hoefe.de

Teilnahmegebühr:
GwG-Mitglieder: 95,00 Euro
Weiterbildungsteilnehmende: 75,00 Euro
Nicht-GwG-Mitglieder: 125,00 Euro (inkl. Tagungsgetränke und Mittagsimbiss)

Anmeldung und weitere Informationen:
GwG-Akademie für Personzentrierte Fort- und Weiterbildung
Melatengürtel 125a, 50825 Köln
Tel. 0221 925908-50 Fax 0221 925908-19
E-Mail brandt@gwg-ev.org Internet http://www.gwg-ev.org

Kontoverbindung Sparkasse Köln/Bonn
IBAN: DE34 3705 0198 0020 8329 78
SWIFT/BIC: COLSDE33

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Das ist ein Beitrag aus der XING-Gruppe 'Coaching Frankfurt & Metropolregion Rhein-Main. Wenn Sie sich für Coaching als Fachperson, Unternehmen, Organisation oder als Interessierte/r  umschauen und beitreten mögen, sind Sie herzlich eingeladen. Die Gruppe ist offen, mit einem Klick sind Sie dabei. Willkommen: https://www.xing.com/communities/groups/coaching-frankfurt-und-metropolregion-rhein-main-0516-1106627