06.09.20

Coaching: Nur das Eigene schafft Persönlichkeit

In der Erarbeitung von Erkenntnis, von Reflexion und Wachstum, sprich: deiner Persönlichkeit, gibt es mE einen wichtigen Unterschied in seiner Wirksamkeit:
  • ob du dich per fremder Darstellung / Anlehnung beschreibst oder
  • ob du dein eigenstes Erleben in deiner eigenen Ausdrucksweise verfasst (eigene Worte). 
DAS macht mE auf die Dauer den ganz großen Unterschied in den langen Jahren zu sich selbst.

Wenn jemand sich entdeckt und sich in der Welt neu einordnet, erfährt und wiedererkennt, dann ist hierfür meist "kein eigener Wortschatz / keine Ausdrucksweise" vorhanden. Man ist sich nicht "gewohnt", "so" über sich selber zu reden / schreiben / sich auszudrücken. Vielmehr "stellt man sich dar" - das ist aber nie Du selbst.

Man nimmt dann mE zu leicht den Griff in die Trickkiste und beschreibt sich mit 
  • fremden Worten
  • Kalenderblattsprüchen
  • Bilder, Bilder, Bilder - besonders gerne fremden Bildern
  • mit Zitaten
  • mit "weißt du, was ich meine?"
  • mit Klischees, Texten
  • besonders: Mit Zeug von anderen Menschen 

Diese Hilfsmittel sind wie Brücken, die vor allem dem zeitlichen Moment dienen (kann gleich was liefern) und die auch eine Menge abdecken und erklären mögen (Pareto). Sie bergen auch den Vorteil einer 'Convenience', einer Art Bequemheit. 

Doch wenn man sich mit fremden Federn schmückt, bleibt man sich und für andere fremd, egal wie lange man es versucht! Die Anfänge empfundener Entwicklung der eigenen Person kleben dann auf der Rückseite der fremden Federn, treten aber nicht hervor - ein Geschehen, welches zu gerne auch nachdrücklich genutzt wird, um sich doch nicht wirklich zeigen zu müssen. Wörtlich: "Man-macht-sich-was-VOR", als würde man sich hinter einem VorHang verstecken wollen. 

Wenn man also in der Laune ist, sich wie auszudrücken, dann nützt ein Bild, ein Foto, ein Zeichen in seiner Kryptik NICHTS. Es "covert" (bedeckt / deckt zu) deinen Zustand vielmehr. Die totale "Ver-Sinn-Bildlichung", die zu gerne durch Facebook, Labels, Instagram, Kleidung, Status und Soundmachines genährt wird. Bernd Guggenberger (Politikwissenschafter) notierte 2003:
So-tun-als-ob ist das beliebteste der Gesellschaftsspiele, der Ernstfall bleibt ausgeklammert. Wir leben 'second-hand live'! - Bernd Guggenberger, 2003


Coaching

Für dein wahres Ich "quäle" dich durch. Du quälst dich ja auch im Fitnesscenter, also "shape" dich in deinen Worten zu dir selbst:
  • Wie geht es dir?
  • Was fühlst du? 
  • Was ist dein Bedürfnis? 
  • Was ist deine Bitte? 
  • Wie fühlt sich das für dich an?
  • Was brauchst du nicht?
  • Was brauchst du?
  • Was bewegt?
  • Wer bist Du?

Bild: An dem Adobe-Stockbild (lizenziert) mag ich rechts die Hände. Sie sind ehrlich und drücken ganz und gar die Person dahinter aus. Es ist mE alles darin. Dann kommt es auch zu dem lächelnden Staunen im Blick gegenüber. Therefore ...


Die Idee ist es, den Mut und die anfängliche Unzulänglichkeit zu haben, sich in den eigenen Worten zu finden. Es dauert. Es stottert. Es fängt Sätze mehrfach an.Auch in eMails, Briefen, SMSen. Nun sag mir, ob du beim ersten Rollbrettfahren besser auf dem Brett gestanden bist? Nein. 

Daher: Es ist kein Verlust, die ganz eigenen Worte zu erknabbern, statt auf weltberühmte Zitate zurückzugreifen. Sprich, schreibe, wage dich, mute dich zu. Du kennst dich, als Kind Steine an Wasser gelegt zu haben, auf denen du sozusagen "Neuland" gebaut hast. Baue Neuland, das bildet dann deine Persönlichkeit heraus. 

Und achte dich auf nur 1 Moment, der dir deine Sicherheit dann schenkt, selbst wenn dein Gegenüber noch nichts versteht oder verstanden hat - in dem Moment, wo deine Worte ganz und gar dein Sein für dich beschreiben, je näher du an deine Gefühle gelangst, desto "AUSGEHAUCHTER" verlassen sie deinen Mund. DAS ist dein Zeichen. Du wirst sie nicht kraftvoll pressen müssen. Sie atmen aus deiner Seele und berühren, einem Schleier gleich, erst einmal dich selbst.

Zweites Zeichen: Du wirst auch nicht mehr nachhaken und fragen: "Verstehst du mich?" - Nein, du wirst nicht mehr fragen und nicht dir nicht sicher sein. Im Gegenteil, du wirst stille in dir ruhen, bestenfalls nachtragen: "Ja, so bin ich gerade. Das ist mich." Du wirst dich bestätigen und auf diese Weise ganz Dich werden und sein. Das ist es auch, was ich von dir haben möchte.


Jona Jakob (c) 2020



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