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Jona Jakob, Mai 2020 |
Es muss damit zusammenhängen (meine Vermutung), dass die weiche, zugewandte, einfühlsame Art von ausgebildeten Coaches nicht für Härte, Klarheit oder Konsequenz spricht. Hier verbleiben die Vorstellungen an dem Punkt, wo man den Coach für einen 'Warmduscher' hält, "... und überhaupt, der hat ja keine Lösung gewusst, alles musste ich selber herausfinden ... der hat (ja auch) nichts getan, der kann gut reden." - So muss die Reaktion verlaufen, anders kann ich es mir nicht erklären.
Es verhält sich jedoch so: Das Einzige, was mich als Coach legitimiert, Coach zu sein und jemanden zu coachen, ist, dass ich, was Veränderung, Handeln, Konsequenzen niemandem mehr Rechenschaft mehr schuldig bin, da ich zuvor alles getan habe, es in der Präsenz tue und auch für die Zukunft kein Pardon für mich selber kenne, wenn es um die Notwendigkeit geht, zu handeln, egal wie schmerzvoll. Jetzt wird der Rubicon (Fluss) überschritten - klar, das wird nasse Füße geben, das interessiert aber niemanden. Rüber! Jetzt!
Wenn man das so betrachtet, könnte man getrost weiter definieren: Eigentlich ist für Kunden "nur" jener Coach (m/w/d) ideal, der einer Veränderung nicht aus dem Weg geht, sondern konkret wird und ändert. Das mag nicht die einzige Facette sein, welche für Güte eines Coaches spricht - aber es scheint mir im Kern doch das A und O. Denn wenn nicht, wenn Coaching verständnisvoll und einfühlsam dafür genutzt würde, der Veränderung galant aus dem Weg zu gehen, getröstet und heilsam "verstanden", dann sind wir mE bei dem, was ich diese Woche als "pseudo-verstrahlte Karpfen" bezeichnet las. Kein Delphin, kein Hai - ein pseudo-verstrahlter Karpfen.
Fazit: Die meisten Coaches, die Wirkung erzeugen, welche Veränderung bewirken, welche jemanden nach Punkt B fördern, sind nicht selten Coaches, weil sie genügend Souveränität besitzen, in der Gesellschaft für andere (lieb) da zu sein. Sie können es sich gestanden leisten, "den Weichen" zu geben.
Doch ein Coach kann jederzeit Sanierer, ob mit oder ohne Pardon.
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