22.10.21

Corona-Krise: Kein Gefühl und keine Motivation mehr wegen Orientierungsverlust

Guten Tag

Mit großer Freude begrüße ich alle Mitglieder (m/w/d) und ein spezielles Hallo geht an die Menschen, die erst seit kurzer Zeit hier mit dabei sind - allen mein herzliches Willkommen. 

Der Beitrag soll von einer subjektiven Beobachtung handeln, wo ich meine, dass die Problematik reichlich verbreitet zu sein scheint oder sogar zunimmt: 

Kein Gefühl und keine Motivation mehr wegen Kontaktverlust, einhergehend mit Orientierungsverlust. 

Sowohl die Entwicklungspsychologie als auch die Pädagogische Psychologie weisen fundiert aus: 

a) Wir entwickeln uns aus den Ursachenkomplexen 'Anlage und Umwelt'. 

b) Die wichtigste Umweltbedingung für die Entwicklung von Menschen - ob klein oder groß bzw. jung oder reifer - ist zweifellos der Mitmensch!


Und nun separieren wir uns über zwei Jahre 

  • in Isolation per Lockdown
  • in Sperrstunden und Kontaktsperren
  • in Home-Office und Pendler-Einschränkungen
  • per Besuchs- und Kontaktverbote
  • per Abstandregeln, Berührungsverboten, Einzeldurchgänge
  • per Fernunterricht, Online-Vorlesungen, Zoom-Meetings
  • und last but not least durch den Ersatz im digitalen Screen, statt einem Gesicht

Wir separieren bzw. halten uns ja nicht nur getrennt, wenn der Alltag normal läuft. Enorm viel erschreckender wird es, wenn wir speziell Geliebtem uns nicht mehr annähern dürfen: 

  • den Großeltern fernbleiben
  • Kranken im Spital fernbleiben
  • Sterbenden fernbleiben
  • Trauernden fernbleiben
  • Gratulanten oder Feiernden fernbleiben
  • Siegenden fernbleiben
  • Geliebten fernbleiben
  • Kindern fernbleiben

Meine Vernunft, also mein Kopf, der versteht, warum wir uns separieren und separieren mussten und vielleicht erneut wieder und weiter müssen (4. Welle). 

Es ist jedoch so, dass man das der eigenen Seele nicht erklären kann. Sie versteht es nicht. Sie fühlt, sie denkt nicht. Uns sie fühlt einen enormen Mangel an Berührungen, Halten, Nähe, Sinnen, Sinnlichkeit, Vertrauen, Gewohntem, etc. Wer seine Großeltern liebte, ob als Kind oder auch noch Erwachsene/r, der spricht gerne davon, wie es bei denen "duftete". Das ist Heimeligkeit, Mutterschoß, Zuhause, Ankommen. 


Quelle: ist mir leider unbekannt - ich danke / auf Zuschrift nehme ich das Bild auch weg. / JJ

Es ist auch mit Maslows Bedürnfispyramide (siehe Wiki) handfest belegbar:

Erfüllt sich für uns die dritte Grundbedürfnisstufe nicht, kriegen wir keine Annahme, Akzeptanz, Liebe und die in der empirischen Psychologie anerkannten Zähleinheiten, den "Streicheleinheiten" (quantitativ erhebbar), gehen wir ein. Die ersten drei Grundbedürfnisse sind erwiesenermaßen EXISTENZIELL - kriege ich diese nicht, gehe ich ein, bis hin zum Tod. Es ist aber ein langsames, schmerzliches und psychisch verwahrlosendes Verrecken. Sollten Sie mir nun zu viel Drama zuschreiben, dann frage ich Sie: Warum ist der Film 'Papillon' ein Welterfolg?, oder der Roman 'Robinson Crusoe'?,  ... es so lange alleine und isoliert aushalten, bis man sich selbst fremd wird. Ein Drama, ein perfide stilles dazu. 

Meine Beobachtung ist, im Alltag, am "Ende" der strengsten Coronamaßnahmen, zahlreiche Menschen in dieser Verlorenheit zu erleben. Diese Menschen mögen das für sich "bloß empfinden" - wir wissen ja nicht, ob es faktisch stimmt. Aber es ist eben so, wenn wir nichts mehr in uns empfinden vermögen, rutscht uns jeder Zugriff ans Mögliche weg. 

Diese Empfindungen versuche ich aufzuzählen: 

  • ich weiß nicht
  • ich weiß nicht mehr wozu oder wofür
  • ich habe meinen Drive verloren und kann es nicht erklären
  • ich hatte so motiviert gestartet, nun kann ich nicht mal eine Seite noch lesen
  • ich dusche noch täglich (eigentlich eine erklärte Bankrotterklärung)
  • ich mag nichts mehr (Unterhaltung, Essen, Genussgüter, Spiele, Natur, Sport, )
  • ich schlafe nicht mehr mit meinem/er PartnerIn
  • der Hund nervt
  • die Kinder nerven
  • alle anderen nerven, sind mir zu anstrengend, ist nicht mein Problem, etc. 

Die Situation, worin die Menschen stecken: 

  • Studenten
  • reifere Berufsleute, beider Geschlechter
  • Senioren
  • Junge Familien
  • Top-Positionen

kommen dem Absurden gleich, wo das Kind fragt: "Mama, wann kommt endlich Amerika?" und die Mutter: "Schweig und schwimm weiter." - Wenn man das nachfühlt, bleibt es einem im Hals stecken. Denn es steht auch in Hermann Hesses 'Steppenwolf': 

"'Die meisten Menschen wollen nicht eher schwimmen, als bis sie es können.' Ist das nicht witzig? Natürlich wollen sie nicht schwimmen! Sie sind ja für den Boden geboren, nicht fürs Wasser. Und natürlich wollen sie nicht denken; sie sind ja fürs Leben geschaffen, nicht fürs Denken! Ja, und wer denkt, wer das Denken zur Hauptsache macht, der kann es darin zwar weit bringen, aber er hat doch eben den Boden mit dem Wasser vertauscht, und einmal wird er ersaufen." - Hermann Hesse, Steppenwolf. 

Wir ersaufen in einer organisierten Entkoppelung, die so viel Alleinsein schafft, über solch unerwartet lange Strecken, dass wir 'ersaufen', weil wir fürs Alleinsein seelisch nicht gebaut sind. Wir brauchen es wie Luft zum Atmen: Getragen sein und gehalten werden. Wir wollen die Antwort des Menschen neben uns, ob verbal oder nonverbal. Wir brauchen Reaktionen, Feedback, Antworten, Austausch, Transkationen, Bezüge, Vereinbarungen, Abhängigkeiten, Hilfe, etc. 

Woran lässt sich ein solcher tendenzieller Einbruch gut erkennen (neben unzähligen anderen Erscheinungen, welche eher bekannt sind / eher erkannt werden)? 

Sie erkennen es daran, dass Menschen sagen: "Ja, mache ich" und dann kommt nichts mehr - es wird nicht gemacht, sie erhalten nicht einmal Bescheid. Warum ist das daran gut erkennbar? Müdigkeit, Erschöpfung? Nein - es fehlt die Reason-why, die raison-d'etre. Das "Ja" folgt noch, weil der Verstand das Warum versteht - aber dann versackt es, weil das Wofür fehlt. Bei Falco singt eine Operator: "I'm realy sorry about this ... bbbut, no-one's there. (Song: No answer / Falco). 

Was dem Menschen in seinem Aufgabenprozess nicht  mehr gelingt: Er/Sie/Es sieht nur noch die 5 Meter nach der Startlinie und mag nicht beginnen zu laufen. Warum ist der Blick so sehr verkürzt. Weil hinten bei der Ziellinie den Menschen niemand erwartet. Wozu sollte man dann diese Aufgabe fertig erledigen, wenn man keinen Zugang in sich findet, mit dem Resultat die nächsten Schritte gehen zu können (1. Schritt: Tisch decken damit gegessen werden kann | 2. Schritt: Essen, damit der Hunger gestillt oder neue Kraft da ist.)

Wenn Sie sich jetzt fragen, wie kann da ein Coaching helfen, dann löse ich mich vom klassischen Coaching-Konzept mit Ziel etc.. Was ich anbiete, sind Gesprächsstunden - egal was da gesprochen wird, bei Tee, Kaffee, ist nicht soo relevant, obwohl ich doch versuche, das Stärkende und Positive zu zeigen oder spürbar zu machen - doch der wichtigste Umstand in der Sache ist: Ich bin da oder wir sind jetzt zusammen. Sie sind damit nicht länger alleine. Therefore I'am here with you. Und da machen wir dann auch mal einen hierfür vertretbar angepassten Preis. 

Jemand möchte so gerne wieder eine Zigarre rauchen gehen. Ein Essen im Restaurant wäre schön. Sollen wir tanzen? Machen Sie Spaziergänge mit? Wenn es nicht so wichtig wäre, ich würde mich hier vielleicht nicht verfasst haben, doch wenn jemand beginnt abzuschmieren, dann ist das der Abgrund des Seelischen - und an dieser Stelle ist ein Mensch zu retten bzw. zurück auf sicheres Terrain zu begleiten, ansonsten man wegschaut. Geht mir, JJ, nicht. Rufen Sie lieber an, so ein Gespräch kostet nichts. 

... ist zweifellos der Mitmensch! 

Ich danke Ihnen für Ihr Interesse. 

Herzlich

Jona Jakob, Aschaffenburg

Professional Coach DBVC - IOBC
hochbegabtencoach.de - CCC©

18.10.21

Ich stehe weiter zu XING.

When the world zig, zag. 

Ein altes Marketingsprichwort aus den 90ern und nie falsch gewesen. 

Beobachtung: 
Es ist meine subjektive Beobachtung, dass zahlreiche Entwicklungen deutlich machen, wie viele XING-Mitglieder (m/w/d) sich in der einen oder anderen Form von XING abwenden, aufhören oder nach Alternativen Ausschau halten. Diese Entwicklung dauert nun schon schier fünf Jahre an und ich meine, sie hat viel von dem, was mir wichtig ist, ausgedünnt. Okay. 

Alternative Twitter: 
Twitter ist keine Alternative. Da lässt sich nichts steuern oder vermarkten. Twitter ist die witzig-hitzige Stimmung eines vollen Pubs, in dem man sich freitagabends anflirtet, ins Ohr brüllt oder Sprüche übern Tresen brüllt, um eine Keilerei zu provozieren. Das ist eine Gaudi für Schlagfertige, doch es ist 'personal'.  *handgemenge*

Alternative Facebook: 
Das mag eher eine mögliche Marketing- und Kontaktplattform sein, wenn man auf die Anfänge von Facebook schaut. Ob es das heute noch ist, ist so fraglich geworden, dass ich mir hier kein allgemeines Urteil erlaube. Kann ich keine allgemeine Schwergewichte erkennen, tue ich immer noch gut daran, die mir dort zur Verfügung stehenden Mittel mit direktem Bezug zu meinem Coachingangebot und meiner Person abzuwägen. Mein Entscheid: Ist nett, ist aber für mein Verständnis von Coaching und dem Begleiten von Veränderungsprozessen für mich nicht geeignet. Vielleicht würde ich grobe unterscheiden: 

  • Sie verkaufen etwas (direktiver Transaktionsprozess), z.B. ein Seminar: das klappt bei FB
  • Sie präsentieren sich (nicht-direktiver Transaktionsprozess), z.B. Haltung: es gibt keine Aufträge
Alternative LinkedIn:
Im ersten Moment zieht das Argument "Professionalität". Dort kann man sich bestimmt auf idealer Ebene als Coach, etc. anbieten. Und auch in Gruppen, bei Beiträgen, bei Firmen, etc. kann man aktiv werden. Was bitte nicht tun: Privat werden (damit geht viel Fun verloren). Und mir persönlich wichtig: Es ist international, wenn das bei mir auch nur bedeutet: Deutschland, Schweiz, allenfalls Österreich. Das ist in meiner Person gegeben und das ist in meinem Marktangebot enthalten. Das passt. Ich werde dort als Professional Coach (IOBC / DBVC) und als Capability Coaching Consultant - CCC© zum Thema Hochbegabte Erwachsene präsent sein. Beides sind klare Nutzenpotentiale für den Businessbereich der Wirtschaft oder Organisationen. Nun ist an dieser Stelle darauf hinzuweisen: Ich biete das in meiner Person wirklich an, also eignet sich LinkedIn. Doch wenn ich nun Versicherungsangestellte (m/w/d) wäre, ich würde es mir überlegen, ob ich ohne jede mitschreibende Aktivität bei LI wirklich gut aufgehoben bin, oder eher verloren gehe. 

Bild: Shutterstock, lizenziert für JJ

Aber was ist noch mit XING?
Was XING von sich denkt und wie XING sich im Markt weiter ausrichtet, darauf habe ich keinen Einfluss. Was keine der Communities jedoch wirklich riskiert: den Mitglieder die Verträge zu kündigen und sie rauszuschmeißen, egal ob noch zu den Zielgruppen gehörend. XING daher: ist erst einmal eine sichere Bank für alles, was ich mir über die Jahre dort aufgebaut habe: 
  • Kontakte
  • Beziehungen
  • Freunde
  • Fachbereiche
  • Lokale Aktivitäten
  • Adressen / Kontaktangaben
  • Geburtstage

Ich kann spezifisch ortsgebunden aktiv bleiben, wie z.B. in Aschaffenburg. Und dennoch auch mit Frankfurt oder gar Rhein-Main aktiv verbunden sein. Mal suche ich die Fachwelt der Coaches (m/w/d), mal möchte ich das Zwischenmenschliche aller Treffen, Stammtische, Höcks und lokalen Anlässen bis hin zu Freizeit und Kultur. Ist bei XING immer noch vorhanden. 

Die mir wichtigste Sache beim Blick auf LinkedIn und XING ist: XING ist m.E. für den Arbeitsmarkt, den Bildungsbereich und das Leben und Entwickeln im Verlauf der Lebens- und Arbeitsjahre immer noch DIE Basis. Hier dürfen Sie ruhen, inaktiv sein, passiv bleiben, stille MitleserIn sein und sich in jeder Form zurückhalten - Sie sind dennoch dabei. Das ist nicht langweilige Ödnis, das ist ein sehr hoher Wert. Und für MarketingstreiterInnen hier: dieser Wert ist sogar quantitativ wie auch qualitativ nicht kleinzureden. Es ist an uns Aktiven, wie wir damit umgehen. 

XING bleibt für mich meine Homebase. Das ist sowohl eine Anerkennung als auch mein Respekt den XING-Mitgliedern (m/w/d) gegenüber. Das ist meine Botschaft an Sie, sehr geschätzte Leserinnen und Leser: Sie können sich auch zukünftig auf mich verlassen. 

Ich freue mich, wenn wir bei XING weiter verknüpft und im bewussten Kontakt stehen. Gerne bin ich bereit, hierfür meinen Beitrag zu leisten. Eine neue Co-Mod-Anfrage liegt mir aktuell vor, es geht um 2900 Mitglieder über ganz Deutschland. Damit würde einer meiner ältesten XING-Wünsche Wahrheit werden. Hat nun mehr als 10 Jahre gedauert. Das ist nicht dumm gelaufen, das ist Reife gewonnen. So geht das - oder was würden Sie sagen, bedeutet es, Prozessveränderung zu begleiten, also zu coachen?

😀🎉🙏

Mit herzlichen Grüßen

Jona Jakob
Professional Coach IOBC - DBVC
Hochbegabtencoach - CCC©

coaching-aschaffenburg.de
hochbegabtencoach.de | .ch | .com



08.10.21

In eigener Sache - Oktober 2021

Im Oktober 2021 durfte ich zwei Organisationen besser kennenlernen: 

  • Deutscher Bundesverband Coaching - DBVC und
  • International Organization of Business Coaching 
DBVC und IOBC luden zu den Mitgliederversammlungen für 2021 ein, beide Anlässe wurden online mit Zoom bewerkstelligt. An dieser Stelle möchte ich danken
  • für die herzlichen Einladungen und Begrüßungen als Neumitglied
  • für die tolle Zoom- und Versammlungsmoderation, es war sehr angenehm
  • für die vielen Informationen und Eindrücke
  • und für die vielen neuen Gesichter und Connections
Ich wurde seit September 2020 beim DBVC im Status eines 'Professional Coach DBVC' aufgenommen. In ca. 1-2 Jahren ist ein weiterer Status, der des 'Senior Coach DBVC' beantragbar und wird dann geprüft werden können. Unter dem Jahr bin ich der Gruppe Rhein-Main beigeordnet, wo es auch zu Zoombegegnungen kam. 

Im Zuge der letzten Monate kam es dann zur Anfrage der Mitgliedschaft bei der IOBC, der International Organization Business Coaching. Die Organisation, agiert im internationalen Markt für Business Coaching. Ihr Ziel ist es, Unternehmen und Organisationen im Ausland den höchsten Qualitätsstandard ihrer zertifizierten Mitglieder zu gewährleisten. Ebenso wird aktiv die Vernetzung und Zusammenarbeit mit entsprechenden Organisationen aus den Ländern vorangetrieben, die bereits viele Verknüpfungen rund um die Welt ausweist. Ich danke für die offizielle Aufnahme in die Organisation.    

  • Jona Jakob, Professional Coach (IOBC)
  • IOBC Certification Number : PRC-0241-2021-130




Ich bedanke mich an dieser Stelle für das entgegengebrachte Vertrauen und die Gelegenheit eines beruflichen Zuhauses. Gerne werde ich versuchen, meinen Beitrag zu leisten und die Profession Coaching im Geiste beider Organisationen am Markt anzubieten. Wer sich abschließend fragt, was mein Aschaffenburger Angebot mit einer 'International Organization' zu tun hat: Ich agiere aufgrund meiner Herkunft, der Firmengründung in Zürich, den Coachings für Hochbegabte Erwachsene und dem Status als Eidgenössischer Berufsprüfungsexperten für Technische Kaufleute sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz. 

Coaching Aschaffenburg
Jona Jakob

28.09.21

Ich bin ok - Du bist ok: Was bedeutet das für meine (Selbst-)Verantwortung?

Guten Tag

F: "Muss ich heute meine Verantwortung neu verstehen?"
A: "Ja." 

F: "Warum?"
A: "Weil das Prinzip der Selbstverantwortung dazu führt." 

F: "Seit wann lebe ich dieses Prinzip der Selbstverantwortung?"
A: "Falls Sie sich entschieden haben, dass Sie ok sind und die anderen sind auch ok, dann leben sie es."

F: "Hatte ich mich je dazu entschieden?"
A: "Wenn Nein, leben Sie noch im alten Verantwortungsverständnis und werden den Umständen oder anderen Menschen die Verantwortung für Ihre bessere oder gar schlechtere Situation zuschieben. Sie sind dann immer noch Opfer eines nicht bewusstgewordenen Weltbildes. Sie klagen, aber es nützt alles nichts, Sie kommen aus Ihrer Lage nicht heraus."

Siehe Blogbeitrag: https://exhalat.blogspot.com/2021/09/ich-bin-ok-du-bist-ok-was-meint-das.html


Grundsätzlich empfinden wir Menschen unser Leben als Widerfahrnis. Ob wir es Leben, Schicksal, Karma oder sonst wie bezeichnen, spielt keine Rolle. Was seine Auswirkungen hat: WIE wir das wahrhaben, empfinden und wie wir darauf reagieren?

Was möchte ich mit dem Posting zeigen?
  • Das alte, auch gebürtig bedingte Verstehen von Verantwortung
    = Ich bin nicht ok | Du bist ok (Gelbes Feld, oben links).
    Ich habe mich nie gefragt, ob ich meine Widerfahrnis selber verändern und aktiv gestalten könnte. Ich nahm als Kind und später weiter an, was mir geschieht, dafür kann ich nichts. Ich habe einfach Glück oder Pech. Das Leben ist schuld, die Anderen sind schuld, das Wetter ist schuld, der Arbeitgeber (m/w/d) ist schuld, die Vermieterin (m/w/d) ist schuld, Onkel, Vater, Mutter, etc. etc. einfach alle und alles. 
  • Das neue, per Entscheid ins Bewusstsein gebrachte Selbstverständnis,
    wo ich sage: Ich bin ok und Du bist ok, wirft mich per Sofort in meine neue Rolle als 'Selbstverantwortliche / Selbstveranwortliches / Selbstverantwortlicher'!
    Es liegt AN MIR, wie mir das Leben entgegenkommt und wie sich mir meine Widerfahrnis zeigt. Es liegt an mir, ob ich Glück, Liebe und Annahme erfahren ... oder eben nicht. 
Ich hatte es geschrieben: Die vier Felder oben, die sieht man besser als vier Etagen, 
  1. Grün ist der Hochbauanteil, also das Erdgeschoss. 
  2. Gelb ist das durch die Geburt als Baby bedingte Fundament im Boden meines Vertrauens.
  3. Rosa ist bereits Keller 2. UG. 
  4. Rot ist Keller 3. UG. 
Wir alle sind nicht in der Lage, beständig im Zustand des grünen, entwickelten Feldes zu bestehen und aus diesem heraus zu reagieren. Unsere Evolution lässt das bis heute und auch in Zukunft nicht zu - manchmal reagieren wir wie Urzeitmenschen oder gar wie ein Tier (und sind dann tief rot, da z.B. wütend oder auf die Palme gebracht). 

Doch das Bewusstmachen um das Lebensprinzip Ich bin ok - Du bist ok fördert unmittelbar: 
  • ..., dass ich mehr und mehr im grünen Zustand lebe und mit anderen im Kontakt stehe
  • ..., dass ich seltener in eine der drei alten Stufen zurückfalle
  • ..., und wenn doch, bin ich dort viel schneller wieder raus - ich bleibe dort nicht sitzen. 

Was bedeutet das konkret für das Verstehen und Erleben der eigenen Verantwortung?

Der Grundsatz lautet: Ich bin immer selber schuld :-)) ... das tut mir jetzt leid, es "negativ" auszudrücken Vom Grundsatz her ist es für den ersten Schritt so zu betrachten, dann verstehen Sie auch, dass positive ausgedrückt es bedeutet: Ich bin meines Glücks eigener Schmied (m/w/d). Dann versteht man auch: Hurra!, ich habe jede Chance, es mir zu gestalten, dass es mir besser oder gar richtig gut geht. Das ist kein verklärtes "positives Denken", das ist vielmehr ein Naturgesetz. Es lässt sich nicht biegen oder herbeireden. Sie zahlen auch einen horrenden Preis, wenn Sie nun nichts unternehmen. 

Beim Prinzip Ich bin ok und Du bist ok bleibt es ok, wenn Sie sich keine Zukunft gestalten. Aber dann jammern Sie auch nicht, andere wären daran schuld. Dann haben Sie sich hierfür entschieden. Das ist von niemandem zu bewerten, bleibt also ok. Ihre Lage. Und ich möchte das vielleicht nicht und tue daher alles mir mögliche, meine Lage anders zu gestalten. 

F: "Kann ich dann noch jemandem trauen?"
A: "Das brauchen Sie nicht wirklich mehr - denn Sie trauen sich."

F: "Aber kann es nicht doch sein, dass jemand mein Vertrauen missbraucht?"
A: "Ja, durchaus. Aber das liegt erst einmal an einem selbst - man/frau hat etwas nicht ideal geregelt."

F: "Bedeutet das, dass alles, worüber ich bis jetzt gemäkelt habe, meine Aufgaben sind?"
A: "Wenn Sie nicht Opfer und Kind bleiben wollen, sondern eine erwachsene Person werden möchten,
dann ja. Doch wenn Sie ok sind und die anderen sind auch ok, können Sie in einer Sekunde diesen ganzen tonnenschweren Ballast der Schuldzuweisungen einfach verschwinden lassen. Nieder mit dem Matterhorn, freie Sicht aufs Mittelmeer - so lautete der Spontispruch in den 90ern. Keine Schuldzuweisungen mehr, erster Schritt. Weder sich selber Schuld zuweisen, noch anderen Schuld zuweisen. Es ist, wie es ist - und es ist ok. 

Sie spüren nun bestimmt: Jetzt stehen wir schon bei den (gemeinsamen) Lösungen - und sind im Grünen Kasten, im Haus des eigenen Lebens, mit Garten, Hund, Familie und Tralala .. 

Fazit: Man hat Erwachsen die Verantwortung.
Da sie aber im Ok-sein ohne Schuld bleibt, ist sie tragbar. Man lernt dann mit dem Leben, wie gut man Vertrauenswagnisse eingeht und ab und zu einen Verlust zu verkraften vermag. Da mag jeder Mensch andere Größenanteile in sich tragen. 

Mir sagte mal eine Frau: "Jona, ich musste lernen, dass es Dinge gibt, die sind größer als meine Liebe." In dem Moment konnte ich einen sehr schweren Rucksack stehen lassen und weiterreisen, mit leichtem Gepäck. Damit ist auch deutlichst zu sagen: Es gibt immer noch eine größte Unzahl von Dingen, auf die wir keinen Einfluss haben, weder auf eine böse Krankheit, einen Unfall, ein Hochwasser, einen Hausbrand, einen plötzlichen Tod. Die anderen Menschen, die Welt, das Wetter und die Natur machen ja auch "ihr Ding" - und das kann uns ungefragt in die Quere kommen. Da können wir weder etwas dafür, noch könnten wir etwas dagegen tun. Jedenfalls nicht so ganz. 

Herzlich

Jona Jakob
Professional Coach DBVC
Hochbegabtencoach

coaching-aschaffenburg.de
hochbegabtencoaching.de


27.09.21

Coaching Aschaffenburg | AGB & Coachingvertrag

Guten Morgen

Es freut mich mitteilen zu dürfen, dass für die Dienstleistungen von Coaching Aschaffenburg | Jona Jakob sowohl Allgemeine Geschäftsbedingungen - AGBs, als auch der Coachingvertrag erstellt sind. Es war mir ein Bedürfnis, diese beiden Dokumente frisch aufgelegt zu haben. Die AGB sind komplett neu, der alte Coachingvertrag datierte noch von 2008, auch dieser ist heute komplett neu gewonnen. 


Bild: JJ, 2021

Zwischen Kundinnen bzw. Kunden und Anbieter entsteht mit der Auftragserteilung ein Vertrag, ob wir darüber reden oder nicht. Die beiden Dokumente helfen beiden Seiten, grundlegende Aspekte der Zusammenarbeit transparent, stabil und bewusst zu machen und damit zu regeln. Die neuen Dokumente sind leicht gehalten, wirken in meinen Augen freundlich und mir bleibt Raum für den gewogenen Umgang damit. 

Last but not least ist es mir auch wichtig, der beruflichen Professionalität aktuell und erkennbar zu entsprechen. Neu ist auch, dass der Deutsche Bundesverband Coaching - DBVC, sowie die International Organisation Business Coaching - IOBC nebst ethischen Standards ganz besonders auf die qualitative Entwicklung ihrer Mitglieder achten. Wir Coaches (m/w/d) haben in den folgenden drei Jahren mind. 120 Stunden Fort- und Weiterbildung auszuweisen. Auch hier ein Standard, der sich in der Profession als Coach (m/w/d) festigen wird. 

Zuletzt bleiben wir Menschen. Damit geht einher, dass wir nicht immer selber Meinung oder Vorstellungen sind oder bleiben - jedoch immer OK sind. Die Veränderungen sind im Leben so vielfältig, was wollen wir tun? Verständnis haben, zugewandt bleiben, zuhören. Auch transparent machen, offen sein, die Bedürfnisse jeder Seite erfassen - und dann die gemeinsame, tragende Lösung entwickeln. Das erlebe ich sehr befriedigend, gepaart mit etwas Stolz und Erfüllung, wenn beide Seiten ein gutes Miteinander finden und leben mögen. 

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen einen guten Start in die neue Woche. Wenn Sie Fragen haben, zu den Dokumenten oder eigenen Anliegen, steht Ihnen das kostenfreie und unverbindliche Vorgespräch zur Verfügung. Melden Sie sich gerne ... 

Jona Jakob
Professional Coach DBVC
Hochbegabtencoach Deutschland | Schweiz


09.09.21

Ich bin ok - Du bist ok? Was meint das?

In der humanistischen Psychologie entwickelte Ernst Franklin auf der Basis der Transaktionsanalyse das Modell der vier Grundeinstellungen eines Menschen. - Lieben Dank hierfür. 

Wenn wir uns zusammensetzen und Sie fangen an zu erzählen, was Sie bewegt, sind Sie in diesem Moment in einer der vier Grundeinstellungen. Es ist einer der OK-Zustände. Auch wenn man jetzt schon gerne lieber dem ideal entsprechen möchte und keiner der anderen Formen, machen wir uns klar, dass jede Form OK ist. Ein Mensch kann nicht mehr sein, als wer sie/er gerade ist. Vielleicht ist sie/er ja morgen schon anders. Doch, wenn ein Coachee beginnt sich darzulegen, ist es, wie es ist und bleibt ok. 

Das kleine-große Wort OK

Das Wort 'OK' hat die wunderbare Eigenschaft, als einziges Wort in der Welt neutral zu bleiben. Es nimmt einem einzig an. Kein Gut oder Schlecht, kein Richtig oder Falsch, kein Lieb oder Böse. Es nimmt an, was ist und bewertet dabei nicht. 

Wichtig:
Der Grundgedanke dieser Annahme (Ok-sein) ist die humanistische Grundhaltung / Grundhaltung der humanistischen Psychologie, dass jeder Mensch ok ist und auch ok bleibt. Immer. Auch Delinquenten bleiben ok. So die Haltung der begleitenden Person, z.B. Therapeut/in, Seelsorger/in, Lehrer/in, Coaches, Erzieher/in, etc. 




Was mir für das professionelle Setting eines Coachings wichtig ist: 
Für mich sind die vier möglichen Zustände, in denen man gerade weilen mag, in einem sehr dynamischen Prozess. Da kann man leicht worein geraten - aber eben dann auch wieder raus aus dem Zustand, hin zu einem idealeren Sein. Ich gebe ein Beispiel: 

Ich fluche kaum richtig wüst. Doch auch ich habe mich schon hinter der Frontscheibe beim Autofahren ausgetobt - und dann bin ich mit meinem Höhlenbewohnergehirn gerade mal bei "Ich bin ok - und du bist nicht ok." Für Sekunden vielleicht. Würde ich den störenden Autofahrer ansprechen können, wäre ich in meiner Haltung im Bereich: Ich ok - Du ok. Ich würde eher fragen, ob es realisiert wurde? Warum dann? Kann es anders gehen? etc. Weiterfluchen würde ich vermutlich kaum (we will never know :-). Also, wenn Sie sich auf die Palme bringen lassen, dann ist das für den Moment so - und bleibt ok. 

Weiter wichtig: 
Es ist für mich kein Quadrat! Es ist meist mehr eine Chronologie, eine Entwicklung in Stufen.


Die unbewussten Stufen:

Mir ist nicht klar, dass ich da drin stecke. Noch ist mir das nicht bewusst - auch nicht, welchen Einfluss das auf mein Handeln und meine sozialen Beziehungen, sprich Kontakte, hat. 

Hinweis: Man kann aus jedem dieser Zustände zurückfinden. Man ist darin in der Regel nicht gefangen. Wir sind im Coaching - Jemand hat seine Selbstbestimmungskompetenz fürs Coaching zu wahren. 
  1. Ich bin nicht ok - Du bist ok
    Sie ist gebürtig und durchs Kleinkinddasein angelegt 
  2. Danach kann es schlechter werden: Ich bin nicht ok - doch du bist auch nicht ok
    Ich mache in meiner Abhängigkeit als Kind schlechte Erfahrungen mit dem Umfeld
  3. Und dann folgt zuletzt die verständliche Überlebensstrategie: Ich ERKLÄRE mich für OK und lasse aber die anderen spüren, dass sie nicht ok sind. An der Stelle hat man in der Regel die Situation, mit dem Rücken zur Wand zu stehen. Man verteidigt sich und sein Dasein. Viele "Gesetze" werden außer Kraft gesetzt und eine eigens definierte "Gerechtigkeit" kommt zum Zug. Es gewinnt an anarchistischen Zügen. Auch hier: Das bleibt menschlich und bleibt Ok.

    Warum ist die 4. Stufe vom: 'Ich bin ok - Du bist ok' die bewusste Stufe?

  4. Weil sich ein Mensch für diese Einstellung / Haltung entscheidet! Sie/er mag/mag/möchte/will das Miteinander mit anderen Menschen so verstehen und so leben: Ich bin ok - und du bist ok. 
Dieser Entscheid macht einem sozusagen von einer Sekunde auf die andere 'erwachsen'. Es mag in der Folge Missverständnisse, Konflikte, Rückfälle und noch viel Unbekanntes geben, was man sich jedoch leicht erarbeiten kann. Doch bleibt die Grundeinstellung, fängt alles mit einem und um einem herum idealer, leichter, lebenswerter zu werden. Man ist auch gleich mal raus aus den "Fallen" der drei unbewussten Zustände.

Es mag Menschen geben, die aus ihrem Ok-Zustand kaum oder gar nicht herausfinden. Dann befinden wir uns jedoch nicht mehr in einer Prozessbegleitung im Sinne eines Coachings. Coaching ersetzt keine Psychotherapie, wenn eine solche gefordert ist. Da müssen beide Parteien, Coachee und Coach, miteinander ehrlich und würdig umgehen. Auch hier - das bleibt alles ok.

Ich beende das Posting an dieser Stelle. Es ist ein erster Blick auf das, was die persönliche Ausgangslage beeinflusst, wenn ein Coachee anfängt zu erzählen. Darin liegt ein Anfang. 

Sie sind ok. Ich bin es auch. 

Herzlich

Jona Jakob
Professional Coach DBVC

coaching-aschaffenburg.de
hochbegabtencoaching.de

05.09.21

Coaching ist eine Methode, sich bei eigenen Prozessen begleiten zu lassen.

"Ich kann dich dabei unterstützen ... / Wir unterstützen Sie bei Ihren Zielen, Ihrem Erfolg, etc". Sätze, die sich für mich noch nie gut anhörten. Immer ist mein Gefühl dabei, für die Angesprochenen besser zu wissen, wie oder was sie tun könnten (womöglich sollten). 

"Was ist dann Coaching? Es ist doch die Erfahrung und das Wissen von jemandem, der mir sagt, wie ich mich verbessern kann. Die oder der muss ja sozusagen "über" mir stehen und "mich anleiten" können. Daher möchte ich ja auch so genau wissen, wie sich der teure Coach ausweist, zertifiziert, Erfahrungen und Referenzen nachweist." 

Nein. Auch wenn das sehr oft so geschieht: Besser ist es, wenn etwas ganz anderes entsteht. 


Bild: Adobe Stock, lizenziert für JJ

Coaching ist Prozessbegleitung.

Es mag nur 1 Methode hierfür sein, neben z.B. Therapien, Anwendungen, Bildung, etc. Es ist jedoch die Methode, welche sich konsequent auf alles fokussiert, was IN IHNEN STECKT.

Hält man sich an diese Grundhaltung, kann es kaum dazu kommen, dass die/der Coach sich mit seinem Erfahrungsschatz über Sie stellt, Ihnen Ihre Verantwortung abnimmt und damit den Lead, die Führung übernimmt. Dann überstülpt sich selbstredend, was NICHT IHRES ist bzw. wird. Daher: Sie brauchen nicht zu denken: "Boah, jetzt kommt der, der Bescheid weiß." Tut sie/er besser nicht.

Wir können das Bild vom idealen Coach so weit gedeihen lassen, dass wir uns vorstellen: Die wahre Größe eines Coaches (m/w/d) liegt darin, aufgrund seiner (idealen) Coachingfähigkeiten sein Format an Wissen und Erfahrung nicht hervorholen zu müssen. Er hat es dabei, schweigt jedoch dazu. Denn wer ist im Coaching gefragt? Sie. So ist die Begleitung im Prozess zu verstehen. 

Es bleibt Ihr Prozess

  • Klärung zu schaffen
  • Orientierung zu gewinnen
  • Klarheit zu kriegen
  • Die Zusammehänge zu erfassen
  • Gefühle zu gewinnen
  • Entscheide zu treffen
  • Ziele zu formulieren
  • Massnahmen zu verantworten
  • Schritte einzuleiten
  • Sie die eigene Situation zu optimieren
  • Und last but not least Erfolge anzugehen

Ich gebe zu, das kann frustrierend sein, wenn ein Coach nicht gleich "hilft" - auch, wenn man ihn noch dafür bezahlt. Bleiben wir nüchtern - genau an der Stelle, wo Sie sich fremde Hilfe wünschen, dort geht es raus aus der Komfortzone, dort beginnt Ihre Veränderung. Und es kostet Kraft, Überwindung, Mut, manchmal muss man eigene Scham überwinden und oft werden Ängste genannt. Kann ein Coach (m/w/d) Sie an der Stelle auf eine Weise begleiten, dass Sie Ihre Schritte machen und sich überwinden, dann konnte die Methode Coaching das Richtige für Sie werden - denn Sie haben Ihren Prozess erweitert, vorangebracht, gelöst oder gar gewonnen. Es ist dann Ihr Ding. Es bleibt auch Ihr Ding. Und vielleicht spüren Sie an dieser Stelle: SIE haben die bezahlten Euro 1000.- damit validiert, ihnen jenen Wert verschafft, den sie in den meisten Fällen zigfach wert sind. Es ist durchaus möglich, den Return-on-Invest betreffend der Ausgaben für ein Coaching aufzuzeigen. Und wie gesagt: Ihre neue Situation wird sich für Sie optimiert, sprich: besser, anfühlen. 

Coaching als Methode der Prozessbegleitung ist sanft, leise, abwartend, sich zurückhaltend. Sie lässt Sie kommen, geht eher nicht auf Sie zu. Sie ist präsent, einfühlsam, zuhörend, nachfühlend, verstehend, auffangend, nachfragend, spiegelnd, vervollständigend, manchmal Worte und Bilder findend - begleitend eben. 

Therefore I am here with you. (Quelle: unbekannt)

Dafür bin ich hier mit Ihnen. 

 

Ihr Frisör ist Ihr Prozessbegleiter, was Ihre Haare betrifft. Ihre Ärztin ist Ihre Prozessbegleiterin, was Ihre Gesundheit betrifft. Ihre Handwerker sind Ihre Prozessbegleiter, was Ihr runder Alltag betrifft. Und so weiter. 

Wie kann ich nun wissen, ob die Methode Coaching bei meinem Anliegen, welches ich mit einem 'begleitenden Prozess' angehen möchte, wirksam bzw. förderlich ist? Und wenn Ja, wer ist hierfür die/der ideale Coach für mich?

Das kostenfreie Vorgespräch
In den meisten Fällen bieten Ihnen begleitende Fachpersonen, Coaches, Therapeuten, Praktiker (alle m/w/d) ein vereinbartes, kostenfreies Vorgespräch an. Telefonisch oder bei einem Treffen klärt die Fachperson mit Ihnen ab, ob Thema und Methode passen können und ob Sie dann den Auftrag erteilen mögen. Nutzen Sie - als Hinweis - diese Angebote. Sie liegen vor wie eine Fruchtschale auf dem Tisch. Bedienen Sie sich mit Ihrem little first step, Ihrem ersten kleinen Schritt. 

Herzlich

Jona Jakob
Professional Coach DBVC

coaching-aschaffenburg.de
hochbegabtencoach.de

 

01.09.21

'Ist Zurückhaltung ein Wert?'

Bei Facebook las ich von einem Freund die Frage: 'Ist Zurückhaltung ein Wert?'

Ich notiere meine Antwort dazu: 

Zurückhaltung ist mE einer der größten Werte überhaupt. Er ist nicht gleich erkennbar, weil ja die Springinsfelds heute eher das Sagen auf den Bühnen haben. Bleibe getrost. Wann immer du dich zurückhältst liegt der enorme Wert darin, dass dein Gegenüber die Bühne kriegt: z.B. das Wort, dein Zuhören, kann seine Geschichte erzählen, du lässt machen, fällt selber seine Wahl, etc. etc. Niemand wächst so sehr durch sich selber, wie wenn jemand zwar da ist, sich dann aber zurückhält. - Das ist das Größte.


Bild: Adobe Stock, lizenziert für JJ

Für mich sorge ich. Ist mir jemand mit dem Meinen zu dreist, spreche ich das konsequent an und mache klar: "Nimm dich zurück / nehmen Sie sich zurück - Jetzt!" Ein bewusster Umgang mit diesem Zurücknehmen und den Raum anderen zu überlassen ist ein Geben-und-Nehmen und zeugt von erfahrener Sozialkompetenz, insofern sie ausgeglichen ist. Vorsicht vor Vampiren.

Ich möchte der Leserschaft (m/w/d) versichern, dass die Gesellschaft da auf gutem Weg ist. Gerade die Distanzierungsnotwendigkeit durch die Coronakrise haben mE Behörden, Ämter, Menschen, Private, Videomeetingteilnehmende, etc. in diesem Geben und Nehmen von Raum und Zeit des Gespräches bzw. der Kommunikation bewusster werden lassen. Da erlebte ich nur Gutes und Bestes. 

Nun Du / Sie ... :-)

Jona Jakob
Coaching Aschaffenburg

25.08.21

Nächster Lebensabschnitt

Sehr geehrte Leserinnen und Leser

Nach Monaten des Entrissenseins im Leben kann und mag ich wieder zurück sein und mich meinen Dingen widmen. Der Tod meiner Frau erzeugte noch manches starkes Nachbeben, doch nun lichtet es sich und eine Sache ist mir in diesen Tage eine wichtige Freude: Ich darf und kann mich wieder ganz der Coachingthematik und der Hochbegabung/Hochsensibilität widmen. In meiner Krise gab es eine Zahl an Beobachtungen die Hochbegabung betreffend, die ich auf jeden Fall niederschreiben will. Auch betreffend die Sensibilität kann Erlebtes vielleicht Inputs liefern.



Bild: JJ, 2018

Ich lebe und arbeite weiter in Aschaffenburg bei Frankfurt. Auch sind meine HB-Kontakte in der Schweiz weiter intakt. Ihr findet mich noch bei Facebook und Twitter, wo ich meine alten Akkounts gelöscht hatte. Die sind neu erstellt, ich freue mich auf neue oder reaktivierte Verknüpfungen. 

Nun hoffe ich, euch/Ihnen geht es gut, die Gesundheit trägt wohlauf und die gesellschaftlichen Nöte sind handhabbar. 

Ich grüße Sie herzlich
Jona Jakob

Coaching Aschaffenburg
Jona Jakob
Erthalstr. 1A
63739 Aschaffenburg
Tel. 06021 36 24 36 7
Mob 0174 315 72 11

info(at)coaching-aschaffenburg.de


31.12.20

Silvestergrüße und letzte Worte zu 2020

Was in 2020 war, bleibt für mich in 2020. Ich danke euch für eure enorme Unterstützung, Anteilnahme und Hilfe. Das waren hunderte herzliche Zeichen und Meldungen und alle haben sie mir gut getan. Und ich sehe gerade: es ist nun 07:40 Uhr, wo Taghelle bereits heranbricht, hier gewinnt das Gute schon dazu.

So wünsche ich euch allen einen positiven Start ins 2021. Möge das Jahr besser werden und uns unsere Freiheiten und Sicherheit zurückschenken, auf dass wir uns angstfrei besuchen und begegnen können. Das Miteinander, ob im Kleinen oder Großen, scheint immer noch des Lebens Kern zu sein. Dank Internet und Co. haben wir möglich gemacht, was uns möglich war. Eines der schönsten Zeichen, so meine ich, ist: Nicht wenige haben zu Papier uns Schrift zurückgegriffen, zur langen Message, zu vielen Worten und Zeilen - und das finde ich immer noch ein mega Geschenk, weil es zeigt, dass man sich sehr ernsthaft und aus tiefem Innersten zuwendet.


Und noch etwas: Vertraut auch denen, die sich gerade nicht melden und die nicht liken - eine solche Krise kann einem die Kraft nehmen, und man hält sich "fern". Bleibt auch diesen treu und verbindlich, sie werden als die Stillen es euch wissen lassen, wenn wieder aktiv und bei Kräften. Bewahrt.
Also, habt ein schönes Silvester und ein tolles Neujahr, ihr werdet spüren, dass es morgen schon ganz anders ist.

Herzlich
Jona Jakob jonajakob.com

29.12.20

Leadership Mindset für den Start ins 2021

Leadership ist, bevor es losgeht:

Drei Dinge zählen dieser Tage als führende Person: - Ihre Einstellung - Ihre Haltung und - Ihre Verantwortung
Sie zählen für Sie selbst. Sie zählen für die Sache. Aber ganz besonders zählen sie für Ihre Leute, denen Sie verbunden sind.


Das ist eine mögliche Herangehensweise. Sonst erarbeiten Sie sich, was genau Sie in Ihrer Situation für sich brauchen. Willkommen.

22.12.20

Weihnachtsgrüße 2020

Am 13.10.2020 verstarb meine Liebe und Ehefrau, Elke, an einer Krebserkrankung. 

Ich möchte zuerst sehen, dass es eine enorme Zahl von lieben Menschen gab und gibt, die mir in 2020 über die mentalen Tiefen hinweggeholfen haben. Anteilnahme, Trauer, liebe Worte, Gespräche, Anrufe, Messages, Bilder, Texte, Links, Karten, Bücher, Musik, Blumen, Vorbeikommen - etc. ich habe von euch sehr viel Unterstützung erhalten, was in Worten nicht wirklich wiedergegeben werden kann, in einem "Danke-Danke-Danke" allenfalls. Doch was eure Zeichen in mir stellten, das vermag ich nicht zu zeigen, da ich auch meine Abgründe nie wirklich ganz zeigen mochte, da zu tief. 


Facebook zeigt meine Faces in 2020. 

Was mich, wenn ich gut hinsehe, beschäftigt: Ich konnte wenig für euch da sein. Ich weiß nicht, wie es euch geht, was ihr erlebt oder durchmacht, ich habe in diesen Wochen wenig Ahnung vom Geschehen, halte den Ball schier im Stillstand, bin kaum up-to-date. Was sich mir damit zeigt: Ich möchte das wieder, ich mag nach Weihnachten wieder da sein.

In diesem elenden Widerspruch von Verlust, Trauer und Schmerz (und auch nicht gering Ärger) gibt es aber auch so "Zeug" wie Wohnung, Wagen, Firma, Leute, Geld, Unternehmertum. Ich muss und ehrlich, ich mag auch, erkennen, dass 2020 für mich ein Jahr einer schmerzhaften Geburt wurde. Es tat fürchterlich weh und tut es noch, doch im Resultat hat mich das Jahr auf einem neuem Level geboren, ausgespuckt und verrotzt zurückgelassen, auf dass ich selber gehen lernen möge. Ihr kennt alle die Metapher von dem Schmetterling, dem man beim Ausbrechen aus dem Cocon nicht helfen soll, damit später seine Geflügel wegen der Anstrengungen stark genug heranwachsen. Irgendwie 'so' kommt mir der ganze Spuk vor - einer Prüfung, einer Geburt gleich. Und nicht wenig davon erschreckt mich in seiner gewaltigen Anforderung, wie die Rückkehrer aus 'Deer Hunter' oder 'Jenny' Gennaro in 'Gomorrha', der aus Paraguay zurückkehrt, elendiglich und über ein gesundes Maß hinaus geprüft, Boss der Bande zu sein.

Ich kann durchaus Angst davor haben, ein Unmensch zu werden. Zu heftig in seinen Ansätzen, zu fordernd, zu vermessen. Diesen üblen Krieger, so nenne ich ihn für mich, den steckte ich vor knapp 20 Jahren in eine Kiste und stellte sie in den Keller. Nun musste ich diesen Schatten wieder hervorholen, managen, turnarounden, getting things done. Ich mag diesen "Typen" meiner Seele nicht, lieber wäre mir, er wäre im Keller geblieben. So aber gibt es unterdessen einen zweiten Typen, den Begleiter, den Coach, den Denker und den Zauberer für machbare und mögliche Gipfel des Lebens. Und die beiden werden sich in 2021 nun vertragen müssen. Das ist das Ziel. Weisheit und Durchsetzung, Wille und Kraft, Sorgsamkeit und Macht, Leichtigkeit und Verantwortung. Möge mein Menschliches daher wachsen, so mein Wunsch, um am Menschlichen gewachsen und reifer weiterzuarbeiten, bis zum Ende.

Wie es euch geht, bleibt weiterhin die Frage? Und ob ihr einen Weg für 2021 findet oder habt und gehen könnt - das sind alles offene Punkte. Meine Aufgaben sind ziemlich gezeichnet, ich werde unterwegs sein, mit mir aber auch mit euch wieder. Das ist mir schon jetzt eine große Freude und Lebendigkeit - mit Euch.

Habt schöne Feiertage, frohe Weihnachten und bleibt gesund. Fragt, wenn sich nichts zeigt.

Ausm Herzen

Jona Jakob
Professional Coach DBVC und Unternehmer
jonajakob.com


P.S. Vorab geht ein spezieller Dank an Phibis Hood, all die Lieben, die mir für meinen kleinen Hund geschaut haben und uns beiden damit halfen, beisammen bleiben zu können. Phibi schläft noch und wird gleich Frühstück wollen. Hier ist alles gut. Danke euch.

25.11.20

Ich werde weder Vorsicht noch Ducken noch sonst einer Einschränkung das Primat über mein Schicksal geben. Das Primat bin ich und das Meine.

Ich erlebe es am eigenen Leib. Ich erlebe es tagtäglich in meiner Situation als frischer Wittwer. Ich erlebe es in vielen geschäftlichen bzw. unternehmerischen Belangen: ALLES STOCKT. Corona und die Lockdownphasen blockieren oder erschweren mir den Alltag von A bis Z. Selbst meine Freizeit ist eine Form von Gehaltensein, ich kann nicht wohin, es ist alles zu, ich habe Regeln des Begegnens zu beachten. Ihr kennt das alles bestens.

Ich meine eine Empfindung zu spüren, die mich glauben lassen will, ich "müsste" dankbar sein, wenn irgendwas noch erreicht werden kann. Ich soll glücklich sein mit den Leftovers dieses Jahres. Nö - das ist mE Bullshit und passt ganz und gar nicht zu meinem (hochbegabten) Wesen. Aber dieses verlogene Gefühl der Restdankbarkeit steckt selbst in mir, wenn ich lese, dass z.B. Trump so langsam sich verzieht. Dabei sollte er einfach gehen, alleine weil das die gültigen Regeln sind, die sogenannten Usanzen. Sich kein A für ein O vormachen, lautet der Grundsatz.

Das ist alles die Umkehr jeden sich entwickelnden Gedankens. Natürlich gibt es bei all den unterschiedlichen Entwicklungsmethoden auch das, was man im Fitnesszentrum bzw. Krafttraining einen Satz "Negativ-Züge" nennt: Man reißt dabei keine Zahl an Kilos nach oben (Nackenzug) (positiv), sondern man hängt sich so Gewicht an, dass man das gar nicht hochziehen kann. Jemand muss helfen und dann lass ich meine Schultermuskulatur sozusagen ZERREISSEN. Das Training will, dass ich gegen zu viel Widerstand mein Letztes gebe. Doch was ist beim Krafteln dabei die Regel? Negativ-Züge / Negativ-Sätze werden erst ins Training eingebaut, wenn man bereits massiv gut trainiert ist und nun besondere Zusatzanstrengungen einbaut.

Doch die Anstrengungen und Konditionen mit der Pandemie sind für die wenigsten ein Entwicklungstraining. Viel mehr ist es nicht zu selten eine Zäsur in vielerlei Hinsicht. Einschnitte beim Einkommen, beim Sparen, beim Ersparten, bei Kontakten, Reisen, Geschäften, etc. etc. Wir sind darob nicht wirklich "stärker" geworden, sicherer oder souveräner. Wir haben eher den Eindruck, verloren zu haben und sind in der Folge eben dankbar, wenn man es halbwegs überlebt hat, ob gesundheitlich oder wirtschaftlich. Ob man dabei die Pläne und Ziele für 2020 erreicht hat, muss sich jede und jeder selber beantworten.

Ich mache da nicht mehr mit, so mein Entschluss. Ich habe meine Frau verloren, meine Gesundheit ist zur Zeit massiv belastet, mein Coachingbusiness habe ich für Elkes Unternehmen vorerst runtergefahren, im Urlaub war ich seit Feb 2020 nicht mehr und was mir blieb sind wenige, stressige Tage in Zürich. Nun stehe ich mit einer ziemlich schwer organisierbaren Erbsituation ungeschützt da und muss schauen, dass ich darob nicht untergehe. Das ist und war alles nicht mein Plan, das hat nichts mit mir zu tun. 

Was niemand wissen kann, außer Anvertraute: Ich habe dieses Jahr auch gewonnen und gewinne immer noch. Da sind noch fünf Wochen und die hole ich mir. Ich habe auch Leben gewonnen, ungeplantes und erstaunliches Leben, aber: gewonnen. Doch erst ist mir in den Monaten abhanden gekommen:
  • Mein Plan
  • Meine Ziele
  • Meine Erfolge
  • Ein Teil meiner Authentizität 

- Wer also bin ich gerade?

- Und wer will ich so rasch wie möglich wieder sein?


Ziele setzen, Bewusstsein schaffen, Committments festlegen:

Was ich aus der Coaching-Perspektive, meinem Prozess einer Entwicklung, erreichen will ist, dass ich am Meinen bleibe - und ich nicht durch die Krise fremdbestimmt werde, tendenziell blind glaubend, dafür müsste ich noch dankbar sein. Ich bin 58, mir läuft die Lebenszeit sprichwörtlich davon.

Ich werde weder Vorsicht noch Ducken noch sonst einer Einschränkung das Primat über mein Schicksal geben. Das Primat bin ich und das Meine. 




Das soll jetzt nicht so arrogant rüberkommen, wie es wirken könnte. Natürlich gehe ich im Kontakt und bei Regeln in die Fügung und den Kompromiss. Aber mein Wille wird in 2021 härter und bewusster dort konsequent bleiben, wo ich ihn mir definiert habe. Ich bin bereit, Corona, Unternehmen, Leben, Liebe und Arbeit den Konditionen anzupassen und meinen vorsichtigen Beitrag dazu zu leisten, Maskentragen und Abstandhalten inklusive. Doch vom Coachingeffekt wird etwas in mir stehen, was mich darüber hinaus leitet und führt, anspornt, motiviert und glücklich werden lässt. In dieser Frage darf all das Wartende, Verkomplizierende, Verunmöglichende und Frustrierende hinten anstehen. Dieses Zeug wird mich nicht bestimmen. Dafür habe ich viel zu viel Resultate gesammelt und habe mich emanzipiert - jetzt gebe ich das nicht mal per "Problemephase" wieder auf. 

Ich werde für 2021 Ziele, Pläne und Ergebnisse festlegen. Und ich trete an. Ich hoffe, meine für mich geltenden Worte haben vielleicht Anteile, die Sie selber gerne angehen. Außerdem: 

"Mit knapp 60, was zum Kuckuck anderes sollte ich definieren, als ein geiles Leben?"
Aschaffenburg Frankfurt Zürich

15.11.20

Professional Coach DBVC - Beruflich ein neues Zuhause.

Man könnte einfach schreiben: Neu, Mitglied beim DBVC. 

Doch diese Entwicklung dauerte etwas länger. Denn zuvor lebte ich in der Schweiz und war dort über 25 Jahre Mitglied beim SMC bzw. SWISS MARKETING. Dort durfte ich viele Aufgaben betreuen und hatte schöne Jahre. Dann kam mein Umzug nach Deutschland, ich arbeitete schon lange nicht mehr im professionellen Marketing und so war es dann an der Zeit, diesen Kompetenzbereich zu verabschieden.

In Deutschland angekommen, entschloss ich mich nach bereits 10 Jahren Coaching, als Coach eine deutsche Ausbildung zu machen. Hierfür gab es drei Gründe: 

  • Grundsatz: Bilde dich alle 10 Jahre fundiert weiter.
  • Konsolidierung nach 10 Praxisjahren von Coachingwissen, Erfahrungen und Profession.
  • Und last but not least: Nutze es zur Assimilation im deutschen Coachingmarkt.
Es war ein glücklicher Entscheid, die DBVC-anerkannte Ausbildung zum Privat- und Business-Coach bei Frau Dr. Brigitte Wolter in Hohenstein (WI) in 2016/2017 zu absolvieren und erfolgreich abzuschließen. 




Der private Umzug in 2017 von Frankfurt nach Aschaffenburg brachte es mit sich, dass ich mein Coachingangebot nochmals ganz neu aufstellen musste. Wir lebten nicht mehr in Hessen, wir leben nun in Bayern, und das war anders genug, mir ein neues Selbstverständnis aufzustellen. Was ich in diesen drei Jahren tat: Ich besuchte diverse Anlässe von unterschiedlichen Coaching-Verbänden als Gast. Zuletzt fand ich meine ganz persönliche Antwort, mich beim DBVC anzumelden und dort eine neue berufliche Heimat zu finden. 

Mit dem Aufnahmebescheid vom 13. November 2020 steht nun ein schönes Gefühl in mir, dank dem gewählt langen Weg den mir entsprechenden Verband gefunden zu haben. Ich danke der Prüferin und dem Prüfer sowie dem Vorstand für die Aufnahme als Professional Coach DBVC. Damit erhalte ich erneut eine schöne Chance, mich zwei Jahre zu assimilieren und die Voraussetzungen zu entwickeln, den Senior Coach DBVC zu beantragen. Wunderbar. 

In großer Dankbarkeit

Jona Jakob, Aschaffenburg

05.11.20

Erfolgreiche Menschen arbeiten mit Teilerfolgen

 Erfolgreiche Menschen sind Menschen, die TEILERFOLGE anstreben, auch wenn sie deswegen "scheiternd wirken", da nicht ganz ankommend - für den Moment. Sie setzen sich ein für ein Drittel oder die Hälfte von etwas, "bauen" dann jedoch weiter. 

Andere fahren deswegen nicht fort.


Herzlich

www.jonajakob.com

19.09.20

Vom Bemühen

Ich habe im Leben lange gebraucht um zu lernen, dass man mit Vollgas über die Ziellinie laufen sollte. Ich war ja nie großer Sportler, entzündete Bronchien hinderten mich in der Kindheit. Also sah ich auch keinen Sinn, für meine Laufzeiten oder mein Bemühen über das Ziel hinaus alles zu geben. Wenn ich auf der 100-Meter-Laufbahn diese ersten Messbalken vor der Ziellinie sah, fing ich an auszulaufen, zu drosseln. 

Jahre später gab es als Teilnehmer von Marketingausbildungen Fallstudien zu lösen. Für die ersten erhielten wir zwei oder drei Stunden Prüfungszeit, was ca. 15-20 Seiten A4, handgeschrieben, als Lösung ergab. Später, für den Marketingleiter, wurden vier Stunden angesetzt, die Seitenzahl für eine strategische Lösung war entsprechend größer. Um das zu bestehen, war Arbeitstechnik angesagt, Form von Management, wie man schnell und nachvollziehbar zu 

  • Analysen
  • Entscheidungen
  • Strategien
  • Maßnahmen
  • Mitteln und
  • Kontrollen 
kam. Es gab strategische, operative und auch taktische Konzepte, alles musste einen Sinn ergeben. Die Prämissen, ... was haben wir geflucht. Doch die Lern-Lektion, die learning lesson, lag in einem Dozenten, der einfach ein 'Sauvage' war - zu Deutsch: Eine Wildsau. Egal, ob der geredet, gedacht, doziert, instruiert oder mit uns einen Teller Spaghettis gegessen hat, der war einfach nur schnell. Mega schnell. Eigentlich noch schneller. Manchmal war der aus einer Sache raus, da hatte ich noch nicht angefangen zu denken. Wie gruselig es bei den Spaghettis wurde, darf man sich in freier Fantasie vorstellen - es wurde bisweilen peinlich. Unsere Lerngruppe, eine Frau, vier Jungs, hat das übernommen. Keiner von uns kann noch langsam. Klar, langsam tanzen ist schwerer, als schnell tanzen, doch wenn es darauf ankommt, lege ich heute noch ein Tempo vor, dass andere frustriert: 

  • strukturiert
  • mit Kriterien
  • gewichtet
  • entschieden
  • definiert
  • geplant
  • kontrollierbar
Ich bin nicht dafür, alles nur schnell zu machen. Das ist nicht die Idee dieses Postings. Ich bin ein großer Freund von Langsam und Sachte und Achtsamkeit. Wovon ich aber auch Freund bin, das ist, schnell zu können, wenn schnell den Erfordernissen entspricht. Das ist kein Trainingsaspekt, das ist eine mentale Sache, sich um den letztmöglichen Handgriff zu bemühen, plus-ultra, über die letzte Sekunde hinaus. Spiel, spiel, spiel, ... bis dich einer aus der Sache rauspfeift. Vorher höre nicht auf. 


Nach einer Tag-Nacht-Regatta auf dem Zürichsee hatte sich der Zürcher Yacht Club die sonst vor dem Clubhaus liegende Ziellinie um 300 Meter südlich verlegt, um die Boote besser abschießen zu können. Das zwang alle, hierfür nochmals gegen die achterliche Südbrise anzukreuzen. Müde und von der Nacht gezeichnet entschied ich in den Stunden mit den lila Wolken, für die paar Meter den Genacker nicht noch zu wechseln, wir würden damit "geradeso" die Ziellinie erreichen, was dann auch so war. Auch als ich das Schiff neben uns noch sah, wie die ihr Vorsegel strichen, um eine leichte Fock zu setzen, dachte, ich: verlorener Schwung. 

Leider nein, die haben uns, ob relevant oder nicht, auf den letzten Meter mit dem optimalen Vorsegel überlaufen. Heute gibt es Menschen, die mich anstrengend finden, wenn ich für das Letzte noch Alles haben will und es fordere. Es ist ein Ding vor mir selbst. Haben Sie also bloß keine Selbstzweifel. 

Herzlich

www.jonajakob.com


06.09.20

Coaching: Nur das Eigene schafft Persönlichkeit

In der Erarbeitung von Erkenntnis, von Reflexion und Wachstum, sprich: deiner Persönlichkeit, gibt es mE einen wichtigen Unterschied in seiner Wirksamkeit:
  • ob du dich per fremder Darstellung / Anlehnung beschreibst oder
  • ob du dein eigenstes Erleben in deiner eigenen Ausdrucksweise verfasst (eigene Worte). 
DAS macht mE auf die Dauer den ganz großen Unterschied in den langen Jahren zu sich selbst.

Wenn jemand sich entdeckt und sich in der Welt neu einordnet, erfährt und wiedererkennt, dann ist hierfür meist "kein eigener Wortschatz / keine Ausdrucksweise" vorhanden. Man ist sich nicht "gewohnt", "so" über sich selber zu reden / schreiben / sich auszudrücken. Vielmehr "stellt man sich dar" - das ist aber nie Du selbst.

Man nimmt dann mE zu leicht den Griff in die Trickkiste und beschreibt sich mit 
  • fremden Worten
  • Kalenderblattsprüchen
  • Bilder, Bilder, Bilder - besonders gerne fremden Bildern
  • mit Zitaten
  • mit "weißt du, was ich meine?"
  • mit Klischees, Texten
  • besonders: Mit Zeug von anderen Menschen 

Diese Hilfsmittel sind wie Brücken, die vor allem dem zeitlichen Moment dienen (kann gleich was liefern) und die auch eine Menge abdecken und erklären mögen (Pareto). Sie bergen auch den Vorteil einer 'Convenience', einer Art Bequemheit. 

Doch wenn man sich mit fremden Federn schmückt, bleibt man sich und für andere fremd, egal wie lange man es versucht! Die Anfänge empfundener Entwicklung der eigenen Person kleben dann auf der Rückseite der fremden Federn, treten aber nicht hervor - ein Geschehen, welches zu gerne auch nachdrücklich genutzt wird, um sich doch nicht wirklich zeigen zu müssen. Wörtlich: "Man-macht-sich-was-VOR", als würde man sich hinter einem VorHang verstecken wollen. 

Wenn man also in der Laune ist, sich wie auszudrücken, dann nützt ein Bild, ein Foto, ein Zeichen in seiner Kryptik NICHTS. Es "covert" (bedeckt / deckt zu) deinen Zustand vielmehr. Die totale "Ver-Sinn-Bildlichung", die zu gerne durch Facebook, Labels, Instagram, Kleidung, Status und Soundmachines genährt wird. Bernd Guggenberger (Politikwissenschafter) notierte 2003:
So-tun-als-ob ist das beliebteste der Gesellschaftsspiele, der Ernstfall bleibt ausgeklammert. Wir leben 'second-hand live'! - Bernd Guggenberger, 2003


Coaching

Für dein wahres Ich "quäle" dich durch. Du quälst dich ja auch im Fitnesscenter, also "shape" dich in deinen Worten zu dir selbst:
  • Wie geht es dir?
  • Was fühlst du? 
  • Was ist dein Bedürfnis? 
  • Was ist deine Bitte? 
  • Wie fühlt sich das für dich an?
  • Was brauchst du nicht?
  • Was brauchst du?
  • Was bewegt?
  • Wer bist Du?

Bild: An dem Adobe-Stockbild (lizenziert) mag ich rechts die Hände. Sie sind ehrlich und drücken ganz und gar die Person dahinter aus. Es ist mE alles darin. Dann kommt es auch zu dem lächelnden Staunen im Blick gegenüber. Therefore ...


Die Idee ist es, den Mut und die anfängliche Unzulänglichkeit zu haben, sich in den eigenen Worten zu finden. Es dauert. Es stottert. Es fängt Sätze mehrfach an.Auch in eMails, Briefen, SMSen. Nun sag mir, ob du beim ersten Rollbrettfahren besser auf dem Brett gestanden bist? Nein. 

Daher: Es ist kein Verlust, die ganz eigenen Worte zu erknabbern, statt auf weltberühmte Zitate zurückzugreifen. Sprich, schreibe, wage dich, mute dich zu. Du kennst dich, als Kind Steine an Wasser gelegt zu haben, auf denen du sozusagen "Neuland" gebaut hast. Baue Neuland, das bildet dann deine Persönlichkeit heraus. 

Und achte dich auf nur 1 Moment, der dir deine Sicherheit dann schenkt, selbst wenn dein Gegenüber noch nichts versteht oder verstanden hat - in dem Moment, wo deine Worte ganz und gar dein Sein für dich beschreiben, je näher du an deine Gefühle gelangst, desto "AUSGEHAUCHTER" verlassen sie deinen Mund. DAS ist dein Zeichen. Du wirst sie nicht kraftvoll pressen müssen. Sie atmen aus deiner Seele und berühren, einem Schleier gleich, erst einmal dich selbst.

Zweites Zeichen: Du wirst auch nicht mehr nachhaken und fragen: "Verstehst du mich?" - Nein, du wirst nicht mehr fragen und nicht dir nicht sicher sein. Im Gegenteil, du wirst stille in dir ruhen, bestenfalls nachtragen: "Ja, so bin ich gerade. Das ist mich." Du wirst dich bestätigen und auf diese Weise ganz Dich werden und sein. Das ist es auch, was ich von dir haben möchte.


Jona Jakob (c) 2020



13.07.20

Wie das 'Warum?' besser zu erfüllen ist, wenn es ein 'Wofür?' gibt.

Das Leben und Umstände schaffen mir gerade eine länger dauernde Situation, in der ich nicht wirklich das verfolge, was ich "eigentlich" gerne tun würde. Ich gehe einem Ziel nach, so dass ich nicht jenem Ziel folge, dem ich gerne folgen würde. 

Wofür es in mir brennt: 
Ich möchte einfach ein gut präsenter Coach sein. Da sein für andere, ohne mich groß einzumischen. Da ich gerne nicht-direktiv begleite, ist die Beziehung wichtiger, als die Methode. Hierfür möchte ich an meinen Arbeitstagen bereit sein - ich kann das. 

Acryl auf Plexi / Privat JJ


Was seit Jahren alles mich davon abbringt: 
Bestimmt waren die 5-6 Jahre Wandel von der Schweiz nach Deutschland eine Zeit, in der viel Unruhe mir mein Streben durcheinanderbrachten. Als ich im Raum Frankfurt erste Kunden begleiten durfte und ich ein ausgebackenes Konzept für Persönlichkeitsentwicklung auf den Beinen hatte, zogen wir nach Aschaffenburg. Das hat schier drei Jahre gebraucht, als würde man mich "umbaumen", wo entwurzeln und wo wieder in die Erde stecken. Die Frankfurter verstanden es nicht, die Aschaffenburger verstanden es nicht und ich hatte andere Gründe, die fern meinem Inneren lagen, zu denen ich aber stand. Nun, nach ersten Beruhigungen im Raum Aschaffenburg (Bayern), bedingt das Leben in diesem Jahr, dass ich nicht meine Sache mache, sondern zur Zeit das Unternehmen leite, welches meiner Liebsten gehört. 

Meine Warums sind:
  • aus Liebe für meine Liebste
  • aus Sicherheit fürs Unternehmen
  • aus Verantwortung für die Mitarbeitenden und Gläubiger
  • aus einer alten Haltung heraus, dass das Schiff nicht zu sinken hat
  • ich mag mich selber nicht verraten, wie sonst will ich Coach sein?
Ich agiere zur Zeit als Turnarounder, als Sanierer. Und egal wie groß das Unternehmen ist, die Planung, Entscheide, Aufgaben und Kontrollen sind so hart und bitter, wie bei einem großen Unternehmen. Und bin ich nicht tough genug, straft mich in der Regel jede Laxheit. Zuletzt möchte ich für alles und alle das Beste, aber das gelingt nicht immer - dieser Spagat ist zu erbringen und auszuhalten, weglaufen ist nicht. 

Wo ist nun plötzlich der Coach in mir?
Der musste weichen. Ich bin zur Zeit ein direktiver Manager, interim, wie man so schön sagt. Das Ziel des Intermin Managements ist die Sicherstellung der Unternehmung. Das Unternehmen first. 

Auf diese Weise zu agieren und zu handeln, kann ich. Ich mochte das vor 20 Jahren nicht mehr an mir und wollte aus dieser "Rolle" des Managers austreten. 20 Jahre habe ich nun versucht, ein Coach zu werden. Und nun spielt mich das Leben wie beim 'Leiterli-Spiel' zurück auf Position 1. Innerlich taten sich erst einmal auch Abgründe auf, die mich verunsicherten. 

Ich lehnte alle Coachinganfragen ab. In dem Zustand, in dem ich zur Zeit arbeite, bin ich für Kunden nicht in der notwendigen Qualität präsent. Ich kann bei meinen Aufgaben im Moment kein Verständnis dafür haben, dass z.B. jemand noch Zeit braucht. Also - für Coachings geht das nicht. Eines Abends jedoch sass ich da und mir schwappte durchs Gehirn jene Coachingfrage, die mir nicht zu selten ziemlich auf den Nerv ging: "Was will es dir sagen? Was will es dir zeigen?" 

Was will es dir sagen bzw. zeigen? Was ist die Learning Lesson an dem Schicksalsschlag?
Wenn ich es als "Prüfung" betrachte, dann lautet die Antwort: Damit du danach ein noch besserer Coach sein wirst. Ich manage zur Zeit. Aber ich muss mich selber coachen. Ich muss mich motivieren, immer wieder klären, oft das Ethische reflektieren, Konsequenzen ertragen oder erleiden lassen und sehen, dass ich zu Veränderungen und zu Resultaten gelange. Ich pflege meine Frau, hüte den Hund und unterhalte die Haushaltung. Getting things done. 

Nicht selten bin ich wütend, dann verzweifelt, dann kriege ich Angst, richtig Angst. Zweifel ist ein fürchterliches Gift der Lähmung. Toxische Beziehungen sind eine ekelhafte Last. Ich muss beichten, gestehen, transparent machen und verhandlungsfähig sein. Ich muss für andere Sicherheit und Klarheit schaffen, etwas, worauf sie sich verlassen können. Dauernd gibt es Aenderungen, Einschnitte, teilweise auch Knüppel zwischen die Beine. Das Bad an Gefühlen ist pro Woche kaum auszudenken, nicht zuletzt bringe ich meine Frau zu Aerzten und höre mir deren Worte an, die eher Wolken als einen Boden schaffen. 

Wenn Sie mich öfters lesen wissen Sie vielleicht, ich habe es gern mit dem Segeln. Wissen Sie, warum Schiffe zu gerne mal nicht wirklich gut laufen? Weil der Kiel nicht stimmt. Es kann auf einem Schiff so viel nicht stimmen, kaum einer denkt an die Funktion, Form, Gewicht und Wirkung des Kiels. Ein nicht wirklich gemitteter Kiel verzieht das ganze Boot. Und meine coachende Wirkung - auch als Manager - ist die, mich als Kiel mehr zu mitten und mehr zu mitten. Ich muss stimmen, sonst passt es fürs Ganze nicht. 

Wie das 'Warum?' besser zu erfüllen ist, wenn es ein 'Wofür?' gibt: 
Seit es durch die obige Frage eine Antwort gibt - nämlich ein besserer Coach zu werden - trage ich das Paket an Aufgaben leichter. Ich mag wieder. Ich bin sogar etwas stolz darauf. Vieles ist schon erreicht und die Signale zurück sind durchwegs positiv. Mehr konnte ich auch für meine Liebste nicht tun. Und egal was kommt und kommen mag, es wird mich in seiner Form, mich erst einmal zu absorbieren, zu einem reifer gewachsenen Menschen machen. Das kann dann gerne anderen Menschen in der coachenden Art und Weise zugute kommen. Bestimmt ist es mir nicht mehr zu nehmen. 

Wenn mich also nun jemand fragen würde: "Warum machst du das alles?", dann antworte ich: 
"Es gibt viele Warums und Darums, wozu ich das alles mache - die Kraft dafür schöpfe ich jedoch aus dem 'Wofür?'. Einer meiner vormaligen Trainer sagte mal: "Therefore, I'm here with you." - Da ist sie wieder, die Beziehung - und all das, was in mir brennt. Diese Woche kommt auch jemand zum Vorgespräch und ich mag zuhören. 

Coachinggedanken: 
  • Wie leicht können Sie begründen, warum Sie etwas tun?
  • Wie sehr sind diese Gründe sozusagen "argumentativ rationalisiert", z.B. "vernünftig"?
  • Ist Ihnen das "Wofür?" dahinter auch bewusst? Können Sie es benennen?
  • Wie würde es Ihnen gehen, wenn Sie ein 'Wofür?' hätten? .. eines in sich finden würden?
  • Wofür brennt es in Ihnen?

09.07.20

Andere Böden - andere Bedürfnisse

  • Ich bin als Coach nach 50 Jahren aus der Schweiz ausgezogen. 
  • In den selben 15 Jahren des Wechsels zog ich nach Hamburg, Frankfurt, Aschaffenburg.
  • Heute noch arbeite ich auf beiden Böden: in der Schweiz und in Deutschland. 
  • Corona hat mich spüren lassen, wie gefangen ich mit "nur Bayern" war. 
  • Die Gefangenschaft ließ mich nach neuem Wasteland suchen, als Bedürfnis. 

Bild: Privat JJ 2019. 

Ich wählte:
  • Antwerpen/Gent/Ostende
  • Frankfurt an der Oder / Polen und
  • Prag

... das sind meine neuen Spots, wo mich niemand kennt und ich nichts kenne.

In solchen Regionen habe ich von nichts Ahnung. Und niemand kennt mich. Niemand wüsste, wo ich gerade wäre, wenn ich einen Herzinfarkt bekäme, so auf der Terrasse eines McDonalds ausserhalb von Irgendwo. Mond, Terra Incognita, weg.

Als aktiver Coach würde ich heute unterscheiden:
- Die Region, welche meine Homebase ist, wie nun zB Rhein-Main oder ZH.
- Die Regionen, in welchen ich auch arbeiten könnte, wie Basel, Fribourg, Bern, Thun
- Die Regionen, welche ich aus alter Sentimentalität noch kenne und meiner Liebsten zeigen mag.
- Und meine Keine-Ahnung-Territorien des Wegseins ohne Adresse.

Außerdem, würde ich nicht in meiner schönsten Liebe leben, die ich je erfahren habe, so würde ich hier in Rhein-Main mein Zeug günstig einmieten, warm und verwendbar ... und würde nochmal in Frankreich anfangen oder in Polen. Die 10 Jahre Wechsel von Zürich nach Aschaffenburg sind als Lebenserfahrung unbezahlbar und unvorstellbar reich und vitalisierend. Frankreich würde ich wählen, weil ich Französisch kann und mich das Zentralistische, das Adlige (Blaublütige), die Philosophie und die Seglerei interessieren. Nach Polen würde ich ziehen, weil ich nicht glauben kann und weil ich kein Wort könnte. Beides zusammen verlangt dann ein Höchstmass an Präsenz meinerseits - das, was ich Leben nenne.

Und Sie, gehen Sie auch mal raus? Und wenn ja, wohin? Wie  weit? Wie lange? Wie weit?


www.jonajakob.com

30.06.20

Coachingprozesse: Der Auftrag ans eigene Ich.

Verschiedene Philosophen haben zu unterschiedlichen Zeiten und unterschiedlichen Bedingungen Gedanken verfasst, noch im Leben so weit als möglich sich selber zu werden. Das versuchen wir heute noch: Werde dich. Denn damit einher geht: Werde unabhängiger, greifbarer und frei.



Viele würden an dieser Stelle wohl äußern, sie täten das bereits. Und gerade die, die vielleicht gar nichts sagen würden, meinen, es sei bei Ihnen alles so, wie es ihnen gefalle. Das Gefühl für die eigene Lage sei gut und daher nicht zu hinterfragen. Positivisten würden dem Auftrag, das alles anzuzweifeln gleich kritisch gegenüber stehen und sagen: Problembetrachtungen schaffen Probleme und Lösungsbetrachtungen nur schaffen Lösungen. Aber "frei zu sein" - also sich selber sein, heute sogar 'demokratisch leben zu dürfen', bedeutet nicht, Problem vs. kein Problem. Es bedeutet, von beiden Möglichkeiten UNABHÄNGIG zu sein, so als wäre man eine dritte und damit ganz eigene Position.

Erstens könnte man dann frei wählen, zweitens wäre es einem möglich, alle Positionen in einem selbst anzunehmen und zu vereinbaren. Wenn man als Positivist also nur noch das Gute ins Auge fassen mag, macht einem das nicht wirklich freier ... so als Beispiel.

Freier werden, oder anders vermittelt: sich von Dingen frei machen, das kann
  • die eigene Herkunft betreffen, Ort, Kultur, Umfeld, Usanzen, Moralitäten, etc
  • die eigenen Eltern und die Erziehung sind eine enorm bindende Stelle in der eigenen Person
  • Schule, Lehre, Studium, Anstellungen, Lern- und Berufserfahrungen
  • Glaubensbemühungen, Religionen, Kirchen, Führer, Leiter, Vorgesetzte prägen Korsetts
  • Die aktuelle Lebenssituation, Ehen, Familie, Arbeit, Vermögen, Gesundheit, Zeit
  • Schlechte Erfahrungen, Traumata, Unfälle, Verluste, Krankheit und Tod ... 
  • Abhängigkeiten lösen

Sich von all dem UNABHÄNGIG zu machen, meint nicht, diese Lebenselemente abzulehnen oder sich von ihnen zu distanzieren. Es bedeutet einzig, durch Bewusstmachung den eigenen Standpunkt zu finden. Selber gedanklich und gefühlt zu erarbeiten, wie man zu all dem steht und wie man damit leben mag. Mag man dann das Elterliche oder den kirchlichen Glauben, dann hat man das für sich frei entschieden oder sich bewusst hingezogen gefühlt. So ist dann diese persönliche Erkenntnis eine Erkenntnis und ok. Wenn ich aber unhinterfragt beidem verpflichtet folge, halten mich diese Lebensanteile gefangen und unmündig. 

Daher: Gerade wenn Sie sich eine Komfortzone geschaffen haben, in der sie aktuell noch so gerne verweilen, möglichst ohne dabei Umtriebe zu schaffen, dann kann es sein, dass sie sich mit allen Verstrickungen und Bindungen so eingerichtet haben, dass es sich "nicht schlecht" anfühlt, wenigstens so weit, dass man keinen Änderungsbedarf sieht oder wahrnimmt. Man verteidigt sich sogar darin, in dem man deutlich macht, dass man "seine Ruhe" haben will. 

Wer sich jedoch leichter und leichter, da erkannt, gelernt und geübt verinnerlicht, seiner Komfortzone entledigt, lebt wesentlich freier, agiler, selbstbestimmter und meist damit einhergehen unabhängiger von Pfründen und Vermögen. Der neue Reichtum kann werden: Mehr Liebe zu haben, mehr Zeit für andere, mehr die Kunst des Zuhörens und Mitfühlens / Empathie vermögen, Muße für Kreatives und Aufziehendes, fürs Geben anbieten zu können. Allenfalls hat man mehr Kraft fürs Demokratische und Humanistische. Und man hat eine Eindeutigkeit, was und worin man sich selber verantwortet.

Das macht einen anderen Menschen.
Das macht einen anderen Arbeitnehmer (m/w/d).
Das mach eine andere Unternehmerin, einen anderen Unternehmer.


www.jonajakob.com


19.06.20

'Verstehen' ist kein 'Müssen' ... auch nicht 'Einverständnis'.

Ein Missverständnis in der Kommunikation ist, dass wir glauben, mit dem Verstehen eines anderen Botschaft, diese annehmen zu müssen.

Das stimmt nicht. Wir können jemanden verstehen und einfach weglaufen. Oder nichts mit dem Verstandenen anfangen. Oder ganz ein anderes Verstehen, eine ganz andere Meinung in uns tragen.

Es ist dann eine Frage, ob ich durch Erziehung in mir so "programmiert / unfrei / noch zu wenig entwickelt" bin, dass ich konditioniert 'anspringe', wenn ich jemanden verstanden habe. Viel Auswirkung auf unsere Reaktion haben Verhaltensweisen des Gesprächspartners:

  • Der Beziehungsstand: ist mir nahe, weniger nahe oder gar unbekannt
  • Non-Verbale Kommunikationssignale: z.B. Dackelblick, böses Gesicht, Schulterschluss, etc
  • Das Gegenüber möchte einem miteinbeziehen, es sucht den Schulterschluss
  • Das Gegenüber erwartet meine Zustimmung, mein Einverständnis, da z.B. Businesspartner




Betroffen:
So springen wir - als aktuelles Bespiel - an, wenn wir Parolen aller Art für 'dumm, hetzerisch oder menschenfeindlich, tierfeindlich, fremdenfeindlich, kinderfeindlich, frauenfeindlich, rassistisch, etc.' halten. Wir reagieren mit "Fresse halten, ihr Idioten". So sind wir aber nicht mehr in der Lage, zuzuhören, egal wie nun das Thema ausgeht, könnte ja auch in der Beziehung oder auf Arbeit sein. Wir sind vereinnahmt, da betroffen.

Verstehen ist möglich, ohne betroffen zu werden:
Dieser 'Kniff' lässt sich eher am Praxisbeispiel erläutern: "Habe ich dich jetzt richtig gehört und verstehe ich das richtig? Du hast gesagt A = A und es ist dir mit der Aussage wichtig, dass wir deine Meinung kennen und vernehmen? Ist das so korrekt? (Fühlst du dich gehört / gelesen?)". Hinweis: Es ist enorm schwer, dies zu lernen und man muss mit Rückfällen rechnen. Dennoch, versuchen Sie es erneut.

Persönlichkeitsentwickelte Menschen können zuhören und sogar verstehen, dann aber unbetroffen und neutral bleiben. Das ermöglicht dem Zuhörenden und Verstehenden nicht zu 'reagieren', sondern zu entscheiden, wie er mit dem Verstandenen umgehen möchte und wie er darauf vielleicht antwortet.

Coaching:
Je näher mir eine Person liegt, desto schwerer wird es, sachlich zu bleiben (z.B. Mutter / Partner). Versuchen Sie mit Menschen in der Sache zu bleiben, wo es Ihnen bereits gelingt. Steigern Sie Ihre Sicherheit mit diesem 'Bewusstsein des Moments' langsam.

Das kann unterstützen:
Sich am Tag innerlich vorbereiten und bewusst machen, dass man sich so verhalten möchte. Beachten Sie dabei Ihre Tagesform: Sind Sie schon dünnhäutig oder müde, verschieben Sie ein Gespräch idealerweise.

Eskalation doch möglich:
Wenn Sie weiterhin "ausflippen", wenn Ihnen jemand seine Meinung "aufs Brot streicht", dann würde der Beitrag oben sagen: Sie sind noch nicht genug weit damit (Annahme). - Es gibt aber menschliche Wahrnehmungen, die Sie spüren lassen, dass Sie nicht die echte Wahrheit (authentische Wahrheit) vom Gegenüber erhalten (z.B. Einschleimen / Anlügen / Ausreden / Vertuschungen / etc). Dann ärgert Sie aber nicht das Vorgetragene - welches Sie verstehen könnten - sondern der Missbrauch des Vorgetragenen, um Ihnen sozusagen per Trojanischem Pferd, eine Unehrlichkeit "mitzuliefern" oder sich einen Vorteil zu ergatten, was Sie, ohne es bemerken zu sollen, bitte schlucken möchten. Dann dürfen Sie gerne mal sauer werden und es krachen lassen bzw. konfrontieren Sie Ihr Gegenüber (entlarven).

Oder Sie sind cool und sagen höflich: "Mein Empfinden ist, dass Sie mir mit diesen Erklärungen nicht die Wahrheit sagen - ich kann Ihnen gerade nicht trauen." Sie sind dann ok. Es ist des Gegenübers sein selbstzuverantwortendes Verhandlungsgeschick, glaubhaft zu erscheinen.


www.jonajakob.com
Aschaffenburg, Frankfurt, Zürich